Die Illustration einer Frachtfähre im "Seitenprofil". Die neue RoRo-Frachtfähre für SeaRoad entsteht in Flensburg. Das LNG-betriebene Schiff wird 2026 auf der Bass-Straße zwischen Tasmanien und dem australischen Festland in Dienst gestellt. 

Die neue RoRo-Frachtfähre für SeaRoad entsteht in Flensburg. Das LNG-betriebene Schiff wird 2026 auf der Bass-Straße zwischen Tasmanien und dem australischen Festland in Dienst gestellt.

Foto: Privat

Schiffe & Häfen

Diese moderne RoRo-Frachtfähre wird zwischen Tasmanien und Australien verkehren

3. April 2025 // 13:07

Nach langem Warten und einer umfassenden Umstrukturierung erfolgt der Brennstart für die neue RoRo-Fähre der australischen Reederei SeaRoad. Die FSG Shipyard beginnt mit dem Bau des Schiffs, das im dritten Quartal 2026 abgeliefert werden soll.

Nach langer Wartezeit erfolgte am 31. März 2025 der Brennstart für die RoRo-Fähre der australischen Reederei SeaRoad bei der nun zur Bremerhavener Rönner-Gruppe gehörenden FSG Shipyard (ehemals Flensburger Schiffbau-Gesellschaft). Thorsten Rönner, CEO der FSG, und Tony Johnson, Technical Marine Manager von SeaRoad, gaben gemeinsam das Signal zum Start mit dem Modul C57 aus Sektion 43 – dem Wetterdeck in 23 Metern Höhe.

Der Baubeginn des Schiffs mit der Baunummer 784 markiert nicht nur den Start des Projekts, sondern auch den Neustart der Werft. Die Wiederaufnahme bekräftigt Flensburgs Zukunft im Schiffbau. Der Auftrag wurde bereits 2021 unter der alten FSG-Geschäftsführung vereinbart, doch erst jetzt unter dem neuen Management kann der Bau umgesetzt werden.

So lang und breit soll die noch namenlose Frachtfähre werden

Die noch namenlose RoRo-Frachtfähre wird 210 Meter lang und 29,3 Meter breit sein. Sie soll im dritten Quartal 2026 an SeaRoad abgeliefert werden. Das Schiff bietet 3.722 Spurmeter für Fracht und Platz für 101 Pkw, insgesamt also 4.227 Spurmeter. Ein speziell ausgerüstetes Frachtdeck ermöglicht den Transport von Ladung bis zu 100 Tonnen. Für Lkw-Fahrer stehen 25 Kabinen mit 27 Betten zur Verfügung. Der Auftrag hat ein Volumen von über 100 Millionen Euro.

Nach Fertigstellung wird das 43.100 BRZ große Schiff auf der Bass-Straße zwischen Devonport (Tasmanien) und Melbourne verkehren. Zwei Hauptmaschinen mit je 10.300 kW Leistung treiben die Fähre mit bis zu 22,5 Knoten an – der Antrieb erfolgt mit LNG.

Reederei übernimmt „Searoad Mersey II“ und „Liekut“

SeaRoad ist ein langjähriger Kunde der Werft: 2016 übernahm die Reederei die „Searoad Mersey II“, zudem fährt die RoRo-Fähre „Liekut“ seit 2021 für SeaRoad. Die „Liekut“, 2020 von der damaligen FSG für Siem Europe gebaut, war das letzte Schiff vor der Insolvenz.

Die Rönner-Gruppe - mehr als 1.700 Mitarbeitern und 19 Standorten - übernahm die insolvente Werft im Januar 2025. Vor der Übernahme ruhten die Arbeiten fast sechs Monate. Teile der ehemaligen Belegschaft sind inzwischen aus der Transfergesellschaft zurückgekehrt. Unternehmensangaben zur Zahl der Wiedereinstellungen und zum weiteren Zeitplan stehen noch aus. CEO Thorsten Rönner zeigte sich zuversichtlich, neue Aufträge zu gewinnen – sogar ein Schwesterschiff zur aktuellen Fähre könnte folgen. (ce/axt)