
Auch die ersten Kreuzfahrtschiffe sind inzwischen LNG-betrieben.
Foto: Biger/MSC Cruises
NABU fordert schnellstmöglichen Stopp: LNG-Schiffe sind wahre Klimakiller
Schiffe mit LNG-Antrieb setzen große Mengen von unverbranntem Methan frei - viel größere als bislang angenommen, wie eine aktuelle Studie zeigt. Weil Methan ein Klimakiller ist, fordert der NABU das Aus für solche Schiffe.
Die neuesten Messungen des International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigen, dass beim Betrieb von Schiffen mit LNG (Flüssigerdgas) nahezu doppelt so viel unverbranntes Methan in die Atmosphäre entweicht, wie bisher angenommen. Der Naturschutzbund (NABU) fordert aufgrund dieser Ergebnisse sofortige Einstellung der Förderung der LNG-Technologie. Methan wird als bis zu 82-mal klimaschädlicher als CO2 betrachtet.
Obwohl bekannt war, dass beim Betrieb von LNG-Schiffen Methan freigesetzt wird, gab es aufgrund seltener Messungen auf hoher See kaum Erkenntnisse über das tatsächliche Ausmaß. Die Studie des ICCT, durchgeführt in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, zeigt, dass Methan während des Be- und Entladens sowie während des Betriebs entweicht. Bis zu 6 Prozent des Methans können unverbrannt in die Atmosphäre gelangen, insbesondere bei Vier-Takt-Motoren, wie sie von Kreuzfahrtschiffen genutzt werden.
Der NABU betont, dass LNG kein klimafreundlicher Kraftstoff ist, sondern weiterhin auf fossilen Brennstoffen basiert und das Klima erheblich schädigt. Die gemessenen Methanemissionen sind größer als von Unternehmen und Behörden bisher angenommen. Der NABU fordert die EU und die International Maritime Organization (IMO) auf, ihre Annahmen über den Methanausstoß zu korrigieren. Die Bundesregierung soll die Förderung der LNG-Technologie sofort einstellen, da LNG keine Brückentechnologie sei und eine echte Transformation der Schifffahrt behindere.