Das RoRo-Schiff „Glyvursnes“ erhielt einen auffälligen Anstrich während der Werftzeit.

Das RoRo-Schiff „Glyvursnes“ erhielt einen auffälligen Anstrich während der Werftzeit.

Foto: Eckardt

Schiffe & Häfen

Smyril Line startet mit sechstem eigenem Schiff im Nordatlantik

8. Januar 2024 // 14:06

Neuer Name und eine neue Farbe: aus dem RoRo-Frachtschiff „Seagard“ ist die „Glyvursnes“ geworden. Unterwegs ist sie für die Smyril Line. Das Frachtschiff ersetzt die „Mistral“ - ein Schwesternschiff, das nun andere Aufgaben hat.

Bereits Mitte Dezember wurde das 153 Meter lange RoRo-Frachtschiff „Seagard“ an den neuen Eigentümer, der auf den Färöer-Inseln ansässigen Reederei Smyril Line, auf der dänischen Fayard-Werft übergeben.

Das Schiff, das nun in „Glyvursnes“ umbenannt wurde, startete zwei Tage vor dem Jahreswechsel in den bestehenden Frachtfährdienst der Reederei zwischen Hirtshals in Dänemark, Tórshavn auf den Färöer-Inseln und Thorlakshöfn auf Island. Während der Werftliegezeit erhielt das Schiff unter anderem auch einen neuen, auffälligen türkisfarbenen Rumpfanstrich. Wie ein Reedereivertreter in Hirtshals mitteilte, sollen auch die übrigen Frachtschiffe - bis auf die RoPax-Fähre „Norröna“ - nach und nach diesen Anstrich erhalten.

Die „Glyvursnes“ wurde ursprünglich 1999 für Bror Husell Chartering auf der ehemaligen Hamburger Sietas-Werft gebaut und war seitdem von Transfennica gechartert. Während ihrer langjährigen Tätigkeit bei Transfennica steuerte sie regelmäßig Häfen in Finnland, Deutschland und Großbritannien an.

Bei der Smyril Line ersetzt die „Glyvursnes“ das baugleiche, aber ein Jahr ältere Schwesterschiff „Mistral“, das seit drei Jahren in Charter im Nordatlantik verkehrte. Nach dem letzten Anlauf für Smyril Line am 30. Dezember in Hirtshals nahm das RoRo-Schiff „Mistral“ Kurs von Norddänemark zunächst Kurs auf Le Havre, bevor eine neue Charter bei der spanischen Reederei Suardiaz zwischen Vigo und Liverpool beginnt.

Sietas-Serie besteht aus sieben Schiffen

Die „Mistral“ war das Typschiff der aus insgesamt sieben Schiffen bestehenden Sietas-Serie 163 und 163a, die mit der höchsten deutschen Eisklasse E4 gefertigt wurden. Nach der Indienststellung kamen die Frachter, gebaut für unterschiedliche Eigner mehrere Jahre in Charter für das finnische Transportunternehmen Transfennica vornehmlich im Papier- und Holztransport zum Einsatz.

Die Schiffe können in sechs Kabinen bis zu zwölf Fahrer befördern und verfügen über eine Kapazität von rollender Ladung von 1.624 Lademetern. Neben Trailern können bis zu 303 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) gestaut werden.

Auf dem Hauptdeck und dem Oberdeck befinden sich Anschlüsse für insgesamt 50 Kühlcontainer beziehungsweise Kühltrailer. Die Beladung mit rollender Fracht erfolgt über die Heckklappe. Während die „Mistral“ und drei weitere Schwesterschiffe mit einer Wärtsilä-Hauptmaschine vom Typ 12V46C und einer Leistung von 12.600 kW ausgestattet wurden, erhielten die drei letzten Schiffe der Unterserie 163a eine 15.600 kW leistende Wärtsilä-Hauptmaschine vom Typ 16V46B. (yvo)