
Die Kapverdischen Inseln sind definitiv eine Reise wert.
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Kapverden: Reise auf die Inseln der Glückseligkeit
Bei der Wahl ihrer Reiseziele setzen viele Deutsche jedes Jahr auf bekannte Klassiker: Italien, Griechenland, die Iberische Halbinsel oder weiter entfernte Destinationen wie Thailand erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch es gibt auch zahlreiche unbekanntere Reiseländer, die absolut lohnenswert sind. Die Kapverdischen Inseln werden beispielsweise nicht ohne Grund als die Inseln der Glückseligkeit bezeichnet.
Die Kapverdischen Inseln, auch Kapverden genannt, sind hierzulande nicht allzu bekannt. Viele Menschen haben den Namen noch niemals gehört oder können ihn geografisch nicht zuordnen. Dabei lohnt sich eine Reise auf die Kapverden für jeden, der dem Massentourismus entfliehen möchte und sich für die Natur begeistert. Die Kapverden liegen vor der afrikanischen Westküste, tief im Atlantischen Ozean, und bestehen aus rund 15 verschiedenen Inseln. Diese Inselgruppe hat einen vulkanischen Ursprung, der in der Landschaft nicht zu übersehen ist. Einige von ihnen sind sogar vergleichsweise jung und ragen bis zu 2.829 Meter in die Höhe, wo es noch vulkanische Aktivitäten gibt. Dementsprechend sind auch nur neun der Inseln bewohnt, vor allem die älteren Inseln, auf denen die Vulkane längst erloschen sind und das Wasser die Felsen abgetragen hat, sodass sich geeignete Ebenen für eine Ansiedlung boten. An dieser Stelle wird bereits deutlich, wie einzigartig, spannend und vielseitig die Natur rund um die Kapverdischen Inseln ist.
Geografie und Klima auf den Kapverdischen Inseln
Große Teile der Kapverden sind also nach wie vor durch die vulkanischen Aktivitäten geprägt. Viele der Inseln zeichnen sich daher durch sehr hohe sowie steile Klippen aus, ebenso wie durch massive Berge und riesige Krater. Auf den flacheren und damit bewohnbaren Inseln werden etwa zehn Prozent der Landfläche als Acker- und etwa sechs Prozent als Weideland genutzt. Dort gibt es aber auch traumhafte Strände, wo sich der Sand sammelt, der aus der Sahara angeweht wird – trotz der unfassbar weiten Entfernung. Auch klimatologisch lassen sich Gemeinsamkeiten finden, denn die Kapverdischen Inseln gehören diesbezüglich zur Sahelzone und haben das Klima einer Savannenlandschaft. Gleichzeitig ist es durch die Lage im offenen Atlantik ozeanisch geprägt.
Diese Kombination sorgt für geringe Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten und für eine ganzjährig geringe Niederschlagsmenge. Lediglich im September und Oktober gibt es eine kurze Regenzeit mit durchschnittlich fünf bis sechs Regentagen pro Monat. Das größere Problem stellt auf der Inselgruppe also die Trockenheit dar, weshalb es immer wieder zu Dürrekatastrophen kommt, zuletzt in den 1960ern. Insgesamt wartet auf den Kapverden eine regelrechte Sonnengarantie mit Durchschnittstemperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius – das ganze Jahr über. Dementsprechend sinkt auch die Wassertempatur selten unter 23 Grad Celsius, was vor allem für Badeurlauber, Taucher sowie Wassersportler interessant ist.

Die Kapverdischen Inseln gehören zur Sahelzone und haben das Klima einer Savannenlandschaft.
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Wann ist die beste Reisezeit für die Kapverden?
Prinzipiell eignen sich die Kapverdischen Inseln also ganzjährig für eine Reise, allerdings hängt der optimale Zeitraum von den geplanten Aktivitäten ab. Je nach Region und Jahreszeit gibt es nämlich mehr oder weniger Regen – und mehr oder weniger Wind. Deshalb lohnt es sich, sich vorab zu informieren, wann und wo der geplante Urlaub am besten verbracht werden kann. Die Regenzeit zwischen August und Oktober bringt eine höhere Luftfeuchtigkeit mit sowie regelmäßige Schauer, die jedoch nur kurz anhalten. Anschließend herrscht schnell wieder blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein, was dafür sorgt, dass die Inseln überall zu blühen beginnen. Jetzt können Aktivurlauber sie von ihrer schönsten Seite erkunden, beispielsweise auf Wanderungen. Für einen klassischen Badeurlaub eignet sich auch die Weihnachtszeit, denn dann sind die Kapverden optimal, um dem deutschen Winter zu entfliehen. Ab Januar wird es zunehmend windig, was von vielen Menschen aber als angenehm empfunden wird, da gefühlt die Temperaturen ein bisschen sinken. Auch jetzt sind Outdoor-Sportler jeder Art gut auf dem Archipel aufgehoben.
Insgesamt bringen die Monate Oktober bis Juni die stärkeren Winde mit sich, und Surfer suchen jetzt bewusst nach dem Nordpassat, der auf einigen der Kapverdischen Inseln besonders stark weht und eine Brandung verursacht, die sich hervorragend für das Wellenreiten eignet – und das bei angenehmer Wassertemperatur. Wer hingegen einen klassischen Strandurlaub plant, der kann ganzjährig auf die Kapverden kommen; besonders lohnenswert ist der Sommer mit seinen warmen Temperaturen und seinen bunten Festivals wie dem Baía das Gates. Mit etwas Glück können die Besucher dann sogar die Schildkröten bei der Eiablage oder die bereits schlüpfenden Babyschildkröten beobachten. Die Monate Juni bis September gelten außerdem als optimal für Taucher. Rund um die Inselgruppe gibt es sowohl anfängergeeignete als auch anspruchsvollere Reviere mit faszinierenden Bewohnern wie Delfinen, Thunfischen, Schwertwalen, Muränen oder Ammenhaien.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Archipels
Wandern, tauchen, surfen, baden – an dieser Stelle wurde bereits deutlich, wie vielfältig eine Aufenthalt auf den Kapverden gestaltet werden kann, und sogar Kreuzfahrten auf die Inseln im Atlantik werden immer beliebter. Die abwechslungsreichen Landschaften und das sonnige Klima bieten zugleich beste Voraussetzungen für ein klassisches Sightseeing, denn an Sehenswürdigkeiten mangelt es den Kapverdischen Inseln nicht. Am besten ist es daher, ausreichend Zeit mitzubringen, um die Inseln ganzheitlich bei einer Rundreise zu erkunden, sei es als geführte Tour oder auf eigene Faust. Von sportlichen Herausforderungen bis hin zu kulinarischen Genusstouren kann diese Rundreise erneut ganz individuell gestaltet werden. So oder so gibt es Highlights, die jeder gesehen haben sollte, der schon einmal auf den Kapverden war:
- Aktiver Vulkan Pico do Fogo
- Assomada, die „afrikanische Seele“ der Kapverden
- Kulturzentrum Mindelo
- Meeresschildkröten auf der Insel Boa Vista
- Pass beim Cova-Krater
- Pedra de Lume mit dem Vulkankrater
- Praia, Hauptstadt der Kapverden
- Salinen der Insel Sal
- Tal Ribeira do Paúl
- UNESCO-Weltkulturerbe Cidade Velha
Auf den Kapverdischen Inseln gibt es also jede Menge zu entdecken, und deshalb lassen sich hier problemlos mehrere Wochen verbringen, ohne dass Langeweile aufkommt. Bleibt nur noch die Frage offen, weshalb die Kapverden auch als Inseln der Glückseligkeit bezeichnet werden? Das haben sie nicht nur ihren wunderschönen Landschaften, ihrem strahlenden Sonnenschein und der lebensfrohen Kultur zu verdanken – sondern die Kapverdischen Inseln gehören zu Makaronesien, was sich übersetzen lässt als Glückseligkeit. Diesen Spitznamen hat die Inselgruppe zum Programm gemacht, sodass sich hier ein Urlaub ganz gemäß dem Motto „No Stress“ verbringen lässt.

Wunderschöne Landschaften, Sehenswürdigkeiten und kulinarische Highlights erwarten euch auf den Kapverden.
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Fazit
Wer noch ein Reiseziel für den nächsten Urlaub sucht, für den sind die Kapverdischen Inseln eine Überlegung wert. Hier trifft Sonnengarantie auf spannende Landschaften sowie eine interessante Lebensart; und all das weit weg vom Massentourismus. Die Kapverden sind also noch ein echter Geheimtipp für einen Badeurlaub, einen Aktivurlaub, eine Kulturreise oder einfach eine Rundreise als gelungene Mischung.