
Ab 2025 gibt es neue Tierhaltungslabel - das ändert sich beim Fleischkauf
Foto: Fabian Sommer
Neues Tierhaltungslabel: Was sich 2025 beim Fleischkauf ändert
Fünf Stufen von „Stall“ bis „Bio“: Das neue Tierhaltungs-Label kommt 2025 – doch es gibt schon jetzt Orientierungshilfen beim Fleischkauf.
Neue Kennzeichnungspflicht für Schweinefleisch ab 2025
Wer künftig Schweinefleisch im Supermarkt kauft, bekommt mehr Einblick in die Haltung der Tiere. Denn ab August 2025 wird die Tierhaltungskennzeichnung in Deutschland für frisches Schweinefleisch verpflichtend – zunächst nur für Ware aus deutscher Produktion. Ziel ist mehr Transparenz für Verbraucher, nicht aber neue Haltungsauflagen für Landwirte.
Die fünf Stufen des neuen staatlichen Siegels
Das neue Label unterscheidet fünf Haltungsformen – von der gesetzlichen Mindestanforderung bis zur Bio-Qualität:
Stall: Mindeststandard nach Gesetz
Stall + Platz: 12,5 Prozent mehr Platz, strukturierter Stall oder Auslauf
Frischluftstall: Zugang zu unterschiedlichen Klimazonen und Auslauf
Auslauf/Weide: 50 Prozent mehr Platz, dauerhafter Auslauf oder Weidehaltung
Bio: 150 Prozent mehr Platz, Bio-Futter, Haltung nach EU-Ökoverordnung
Kritik und Forderungen: Zwischen Bürokratie und Verbraucherschutz
Landwirte befürchten mehr Bürokratie, etwa durch Pflicht zu Bauplänen und Fotodokumentationen. Zudem greift das Label zunächst nur für deutsches Schweinefleisch – rund 20 Prozent kommen aus dem Ausland. Verbraucherschützer hingegen fordern eine rasche Ausweitung auf Gastronomie, verarbeitete Produkte sowie weitere Fleischarten wie Rind und Geflügel.
Was bedeutet das neue Label im Vergleich zu bestehenden?
Bereits etabliert ist das Label „Haltungsform“, das freiwillig genutzt wird – mit ähnlicher Einteilung in fünf Stufen. Es gilt bereits für Fleisch von Schwein, Rind, Geflügel, Kaninchen und Ente. Andere bekannte Siegel:
Initiative Tierwohl: Freiwilliges Programm mit finanzieller Förderung für bessere Haltung, aber unter Bio-Niveau.
„Für mehr Tierschutz“ (Deutscher Tierschutzbund): Zweistufiges Siegel mit klar definierten Standards, von mehr Platz bis zum Verbot von Anbindehaltung.
Bio-Siegel (EU vs. Verbände): Naturland, Bioland und Demeter gelten als strenger als das EU-Biosiegel.
Neuland: Strenge Haltungskriterien, aber kein Bio-Futter vorgeschrieben. Das berichtet der NDR. (mca)