
Wer sich ein neues Smartphone anschafft, sollte das alte zurück in den Wertstoffkreislauf geben. Fast die Hälfte der Geräte bleiben aber in den Haushalten liegen.
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Studie: Fast jedes zweite alte Smartphone wird nicht entsorgt
Viele Menschen in Deutschland horten ihre ausgemusterten Elektronikgeräte lieber zu Hause, anstatt sie sachgerecht zu entsorgen.
43 Prozent nicht im Wertstoffkreislauf
Mit seinen strengen Regelungen zur Mülltrennung gilt Deutschland eigentlich als Recyclingweltmeister. Doch wenn es um die sachgerechte Entsorgung von Smartphones, Küchengeräten, Waschmaschinen und Unterhaltungselektronik geht, gibt es große Defizite. Laut einer Studie der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics gelangen 43 Prozent aller ausgemusterten Smartphones nicht zurück in den Wertstoffkreislauf.
Wissenslücken beim Elektro-Recycling
Bei Küchengeräten, Waschmaschinen und Verbraucherelektronik wird ein Drittel des Altbestandes nicht recycelt, wie es in Studie weiter heißt. Bei der Umfrage stellte sich auch heraus, dass insbesondere bei jüngeren Menschen große Wissenslücken über das Elektro-Recycling klaffen. Nur jeder zweite Erwachsene unter 35 Jahren weiß, wie man ein großes Küchengerät recycelt. Bei den über 55-Jährigen sind es dagegen 81 Prozent. Gleichzeitig würden sich die jungen Leute sehr für Themen wie Nachhaltigkeit interessieren.
Rohstoffe gehen verloren
Rein rechnerisch lagern in jedem Haushalt in Deutschland durchschnittlich 0,6 ausrangierte Waschmaschinen, 0,7 Küchengroßgeräte, 1,7 Laptops oder Unterhaltungselektronikgeräte und zwei Smartphones. Dadurch gingen der Kreislaufwirtschaft große Mengen an Rohstoffen verloren. Statistisch gesehen befanden sich in jedem Haushalt 45 Kilogramm Stahl, vier Kilo Kupfer, drei Kilo Aluminium - und vor allem wegen der Mobiltelefone sowie Laptops 0,3 Gramm Gold, die eigentlich der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden sollten. Allein das ungenutzte Gold summiere sich so in Deutschland auf über zwölf Tonnen.