Bremerhavener Tennistalent Marlon Huber schlägt an US-College auf

Bremerhavener Tennistalent Marlon Huber schlägt an US-College auf

College-Alltag in Ohio: Marlon Huber aus Bremerhaven geht in sein zweites Jahr an der Tiffin University. Der 20-Jährige erzählt über seine Erfahrungen, wie sein sportlicher Alltag aussieht und wo es ihn nach dem Abschluss hinzieht.

Bremerhavener in Amerika

Marlon Hubers Weg durch sportliche Leistung aufs College in Ohio

Kein „Freshmen“ mehr - der Bremerhavener Marlon Huber ist in seinem zweiten Jahr am College. Mit seiner Mannschaft, den Tiffiin Dragons, will der Tennisspieler auch in diesem Jahr wieder Erfolge sammeln.

Rund zehn Monate wird der 20-jährige Bremerhavener an der Tiffin University ein weiteres Collegejahr verbringen - an der etwas kleineren Universität mit rund dreieinhalbtausend Studenten studiert er Sportmanagement. „Ich kenne gefühlt jeden und es ist ein besseres Gefühl, als letztes Jahr von null zu starten.“ Auch die neue Wohnungssituation ist für den Bremerhavener ein Upgrade: „Ich wohne mit drei meiner Teamkollegen in einem großen Haus und am Wochenende kommen Leute zum Party machen.“

Aufstieg mit dem BTV in Landesliga

In der Seestadt spielt er für den Bremerhaver TV von 1905 - mit Erfolg. In der Sommersaison erreichte das Team den ersten Platz in der Verbandsliga und steigt somit im nächsten Jahr in die Landesliga auf.

Gemeinsam mit einer Agentur, die Tennisspieler anhand von Profilen an Colleges vermittelt, gelangte er nach seinem Abitur 2023 am Schulzentrum Carl von Ossietzky an ein Teilstipendium. „Wir haben hier eine sehr gute Mannschaft“, sagt Marlon. Startschwierigkeiten hatte er eher weniger: „Die ersten ein, zwei Monate fehlen dir Vokabeln, aber nach einiger Zeit hatte ich alles drin. Du bist gezwungen, Englisch zu reden, weil du sonst nicht hinterherkommst.“

Teamgeist und Training sollen zum Erfolg führen

Um 9.30 Uhr startet der Unialltag, mit dem Unterricht. Danach geht es zum Training. Bis auf einen Tag in der Woche stehen Marlon und sein Team auf dem Tennisplatz - zwei bis drei Stunden am Tag wird trainiert. An drei von sechs Tagen geht die Mannschaft samt eigenem Fitnesscoach ins Fitnessstudio. Dort heißt es: Konditionstraining mit Läufen, Sprints und mehr.

Ein Mann mit Sportbekleidung und einem Tennisschläger in der Hand spielt Tennis.

© Privat

Der Bremerhavener Marlon Huber spielt für seine Mannschaft, die „Tiffin Dragons“, auf dem College in Ohio.

Aktuell befinden sich die Tiffin Dragons in der „Off-Season“ - das heißt, in den Vorbereitungen auf die kommende Saison. Im Januar starten die ersten Testspiele und damit die erste Möglichkeit, Punkte für das Ranking zu sammeln. Die offiziellen Ligaspiele der Dragons starten dann im März. Zwölf Leute kämpfen um einen Startplatz. „Im Doppel bin ich auf jeden Fall gesetzt. Im Einzel habe ich auch gute Chancen“, sagt der 20-Jährige. Aktuell befindet sich Marlon in guter Form - bei einem Turnier in Bremen konnte er vor wenigen Wochen den in der Deutschen Rangliste aktuell auf Platz 328 gesetzten Florian Rittler schlagen.

„Im Doppel bin ich auf jeden Fall gesetzt. Im Einzel habe ich auch gute Chancen.“

„Egal wann, du kannst immer zum Arzt oder Physio gehen.“ Der Sport hat in Amerika einen anderen Stellenwert als in Deutschland. „Bei den Spielen sind hier alle ernst und fokussiert. Du hast immer zehn Mannschaftskollegen da, die dich anfeuern. Die Atmosphäre ist etwas ganz anderes.“ Bei den Matches gegen die „Rivalen“ der University of Findlay sei die Stimmung besonders aufgeheizt. „Da gibts immer ordentlich Geschrei“, sagt Marlon.

Ein Mannschaftsfoto mit jüngeren Männern und dunkelblauer Sportkleidung.

© Privat

Die „Tiffin Dragons“ sind die Tennismannschaft des Tiffin Colleges in Ohio.

Dahin zieht es Marlon nach dem Abschluss

„Ich finde alles hier sehr besonders. Es ist ein Privileg, das machen zu dürfen.“ Am meisten vermisst er seine Familie und Freunde. „Und klar, die Ascheplätze“, sagt er lachend. In Amerika wird fast ausschließlich auf Beton- und Asphaltsplätzen gespielt.

Auch ein College-Wechsel wäre für ihn denkbar: „In meinem Kopf habe ich das Ziel, noch mal was anderes zu sehen. „Eventuell ein größeres College oder eine Gegend mit mehr Menschen.“ Fest steht seine Entscheidung jedoch bisher nicht. „Stand jetzt kann ich mir nicht vorstellen, in Amerika weiterzuleben und zu arbeiten. Ich möchte schon irgendwann nach Deutschland oder Europa zurück“, sagt Marlon.

Marlon Huber

Zum Artikel

Erstellt:
06.10.2025, 17:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Themen

Orte