Fleiß zahlt sich aus
„Er hat uns alle an dem Punkt abgeholt, wo wir gerade standen“, erzählt Pferdewirtschaftsmeisterin Alke Hillebrandt vom Reit- und Zuchtbetrieb Marschall-Pecksen in Elmlohe. Der Hof durfte den Olympiasieger Frederic Wandres für einen zweitägigen Dressurlehrgang begrüßen.
Individuelles Training – unabhängig vom Niveau
An zwei Tagen stand Frederic Wandres in der großen Halle und nahm sich für jedes Team geduldig Zeit. Dabei spielte es keine Rolle, auf welchem Niveau Pferd und Reiter unterwegs gewesen sind. Für Wandres war es wichtig, die Probleme von jedem Reiter bestmöglich anzugehen: „Ich hoffe, dass ich allen Reitschülern, egal auf welchem Level und welchem Niveau, gutes Reiten übermitteln kann. Und dass man fair und harmonisch mit dem Pferd umgeht, das ist wichtig.“

© Kröger
Mit viel Ruhe, Einfühlsamkeit und Expertise hat Olympiasieger Frederic Wandres einen zweitägigen Dressuslehrgang im Stall Marschalk-Pecksen gegeben.
Von der Ausbildung bis Olympia
Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass ein Olympiareiter in Elmlohe einen Lehrgang gibt? Alke Hillebrandt und Frederic Wandres kennen sich schon lange. „Wir haben damals bei Kasselmann zusammengearbeitet“, erzählt Hillebrandt. Hof Kasselmann ist ein renommiertes Ausbildungszentrum für Dressurpferde. Hillebrandt war dort Bereiterin und Wandres absolvierte gerade die Ausbildung zum Pferdewirt.
Seit der Ausbildung hat sich bei Frederic Wandres einiges verändert. Das jüngste Ereignis war der Sieg bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 mit der deutschen Mannschaft um Isabell Werth mit Wendy und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera.
Gold in Paris – wie Olympia den Menschen Wandres verändert hat
„Ich bin immer noch der gleiche Mensch und es ist auch immer noch alles genau gleich“, antwortet der Dressurreiter auf die Frage, was sich seit Olympia verändert hat. In der Einzelwertung belegte er mit Bluetooth OLD den 13. Platz.
Der Teamerfolg brachte vor allem mediales Interesse an seiner Person. Anders als bei anderen Championaten oder Welt- sowie Europameisterschaften, bei denen das Interesse aus seinen Erfahrungen doch etwas schneller abebbt.
„Ich kann auch nicht alles perfekt, auch wenn ich Olympiasieger bin.“
Für die meisten Sportler sind die Olympischen Spiele das höchste der Gefühle. Auch Wandres schaut gerne auf die Zeit zurück und beschreibt den Sieg der Goldmedaille als Gefühl der innerlichen Zufriedenheit. „Das werde ich nie vergessen. Es hat alles gut geklappt, wir haben alle drei eine super Performance abgeliefert.“ Er ergänzt: „Wir wussten im Vorfeld, wir müssen alle an einem Strang ziehen und miteinander arbeiten, damit wir etwas erreichen können.“
Am Ende macht das Pferd den Plan
Die nächsten Ziele definiert er nicht konkret, denn diese hängen überwiegend vom Sportpartner ab: „Wir arbeiten ja mit Pferden, das heißt, ich kann noch so viele Ziele, Pläne und Vorstellungen im Kopf haben. Am Ende machen die Pferde die Pläne.“ Wandres lässt die Zukunft grundsätzlich auf sich zukommen und lässt sich im entscheidenden Moment gerne überraschen.
Fairness, Fleiß, Haltung: Was der Reitnachwuchs lernen kann
Für Alke Hillebrandt steht fest, dass der Lehrgang für die Teilnehmer rundum gelungen ist: „Ich habe von niemandem gehört, dass er nicht zufrieden war.“ Auch die Einsteller spiegeln ihr einen sympathischen und positiven Eindruck des Olympiasiegers wider.
Welchen Rat gibt der Reitprofi den jungen Reitern mit? „Ich kann auch nicht alles perfekt, auch wenn ich Olympiasieger bin.“ Jeder hat seine Schwachstellen und das ist für ihn ganz normal. Der wichtigste Rat, den er dem Nachwuchs geben kann, ist immer fleißig zu sein und dranzubleiben. Nicht jeder Tag ist wie der andere und das ist vollkommen in Ordnung. (pas)

© Kröger
Der Olympiasieger Frederic Wandres begeistert in Elmlohe mit seiner kompetenten und sympathischen Art.
Frederic Wandres