Keine neuen Räume für Boulderclub
Der Bremerhaven Boulder Club benötigt mehr Platz: Die Räumlichkeiten in der Moltkestraße in Bremerhaven-Lehe sind zu klein. Das ist Hendrik Schmidthuis vom Organ-Team schon länger klar. Darum hatte sich der Club im vergangenen Jahr um die zum Verkauf stehende Lukaskirche in Leherheide beworben. Das Gebäude wurde vor Kurzem von der evangelischen Kirche jedoch an die Albert-Schweitzer-Wohnstätten verkauft und wird abgerissen. Auf dem Grundstück entsteht eine neue Wohnanlage für Menschen mit Beeinträchtigung. Die Absage der Kirche war ein Rückschlag für den Boulderclub.
„Keine Pläne sind umsetzbar“
Schmidthuis findet den Abriss der Kirche schade: „Die Nutzung der bestehenden Kirchengebäude wäre deutlich ökologischer gewesen.“ Das Angebot des Clubs sah einen Umbau des Glockenturms zu einem Kletterturm vor, einen Außenboulderbereich und einen Wintergarten mit direktem Zugang zum Kleinkindkletterbereich.
Wie geht es jetzt weiter? „Pläne haben wir reichlich“, sagt der Mitorganisator des Boulderclubs. „Davon sind aber keine umsetzbar.“ Grund dafür ist der mangelnde Raum. Für eine neue Boulderhalle bräuchte es etwa 700 Quadratmeter Fläche und eine Deckenhöhe von mindestens fünf Metern. Ein Strom- und Wasseranschluss ist Voraussetzung. „Außerdem darf der Raum nicht zu weit von Bremerhaven entfernt sein“, sagt Schmidthuis. Mit mehr Platz könnten mehr Kletterbegeisterte ihr Hobby ausüben. Für die Kinder- und Jugendkurse gibt es Wartelisten. In einem neuen Boulderclub soll es zudem eine eigene Gastronomie geben.
Gebäudestrukturen müssen für eine Kletterhalle geeignet sein
Im Werftquartier zu landen, wäre ein Wunsch von Schmidthuis, und auch das alte Kraftwerk der SWB in Bremerhaven-Mitte könnte er sich als neuen Standort vorstellen. Darin wäre genug Platz für alle Ideen des Clubs. Bei beiden treffen Schmidthuis Bitten auf taube Ohren. „Wir kommen nicht an die richtigen Vergabestellen ran“, sagt er. Wäre das ehemalige St. Joseph-Hospital in Mitte ein geeignetes Gebäude? Wenn Ameos sich dort Ende April zurückzieht, wird in dem Gebäude viel Platz frei. „Man müsste prüfen, ob die Gebäudestrukturen das zulassen“, so Schmidthuis. Für eine Halle mit fünf Meter hohen Wänden müsste dort umgebaut werden.
Vonseiten der Stadt wird der Boulderclub bei seiner Suche nicht unterstützt. „Ich glaube, die Stadt hat nicht verstanden, welche Lebensqualität eine Boulderhalle bietet“, sagt Schmidthuis. „Der Sport hat eine starke soziale Komponente.“ Ein Gastro-Bereich würde einen zusätzlichen Treffpunkt für die Sportler bieten.