Großer Name, gleich Jobgarantie?
Goran Ivanišević und Stefanos Tsitsipas, Patrick Mouratoglou und Holger Rune oder Thomas Tuchel und der FC Bayern München - alles keine Erfolgsgeschichten. Große Namen schützen einen nicht vor dem Jobverlust. Egal, ob Tennis oder Fußball - die Vertragslaufzeit mancher Coaches endet frühzeitig.
Die On-off-Beziehung zwischen dem französischen Starttennistrainer Mouratoglou und dem dänischen ATP-Profi Holger Rune endete 2024 bereits zum dritten Mal. Zwischenzeitlich schnappte sich der Däne Boris Becker als Coach - allerdings endete auch diese Zusammenarbeit bereits nach vier Monaten. Liegt es am Spieler oder der Mannschaft? Immerhin hat Serena Williams mit Mouratoglou als jahrelangem Trainer zehn Grand-Slam-Titel erlangen können.
Ein ähnlich schwieriges Verhältnis hat der griechische Tennisprofi Stefanos Tsitsipas zu seinem Coach. Sein Weg zum Profi sei ein „Familienprojekt“ und so stand seit Kindheitstagen Vater Apostolos an seiner Seite - mit Unterbrechungen. Erst vor kurzem engagierte der zweimalige Grand-Slam-Finalist den Kroaten und Ex-Trainer von Novak Djokovic, Goran Ivanišević. Nach einer „kurzen, aber intensiven“ Zusammenarbeit von zwei Monaten trennten sich die beiden wieder.
In der Fußballwelt sind Trennungen von Trainern nach nur zwei Monaten sehr ungewöhnlich - doch von jahrelanger Zusammenarbeit ist auch nicht die Rede. So war der deutsche Erfolgscoach Thomas Tuchel beim FC Bayern München gerade einmal etwas mehr als eine Saison beim Rekordmeister beschäftigt. Der HSV hat seit 2010 ganze 15 Trainerwechsel erlebt. Drittligist SpVgg Unterhaching entließ Trainer Heiko Herrlich nach nur elf Wochen - gibt es da Parallelen zum griechischen Tennisprofi?
Erfolgsgeschichten wie die von Pep Guardiola und Manchester City sind selten geworden. Fast zehn Jahre ist der Spanier schon Trainer der Citizens. Doch, es geht noch länger. 27 Jahre - so lange war Toni Nadal Trainer seines Neffen Rafael Nadal. 16 Grand-Slam-Titel unter seiner Führung sprechen für sich.

© Lothar Scheschonka