Menschlichkeit im Moment des Triumphes
Der Fußball kennt keine Gnade – nicht für die Verlierer, die in der Nacht der Niederlage Trostlosigkeit erleben, und nicht für die Sieger, deren Triumph nur ein flüchtiger Moment ist, bevor die nächste Herausforderung sie einholt. Doch manchmal zeigt sich in den Stadien eine Menschlichkeit, die selbst die härtesten Kritiker dieses Sports verstummen lässt.
Erster Titel für PSG und emotionale Geste
Luis Enrique feierte am Sonnabend in München mit dem 5:0-Sieg gegen Inter Mailand nicht nur den ersten Champions-League-Titel für Paris Saint-Germain, sondern gedachte auch seiner verstorbenen Tochter Xana. Die PSG-Ultras, sonst berüchtigt für ihre unbarmherzige Leidenschaft, entrollten ein Banner, das Enrique und Xana zeigte – eine stilisierte Zeichnung, die auf einem Moment aus dem Jahr 2015 basiert.
Seinerzeit feierte Enrique mit der fünfjährigen Xana den Champions-League-Sieg des FC Barcelona. Zehn Jahre später war sie nicht mehr an seiner Seite – sie starb 2019 mit nur neun Jahren an einem Knochentumor.
PSG-Ultras zeigen Herz in München
Die Aktion der PSG-Anhänger war eine Geste von ergreifender Empathie. Man muss kein Anhänger des französischen Hauptstadtklubs sein, der Qatar Sports Investments gehört - einem Fonds unter Kontrolle des katarischen Staats, der seit der Übernahme 2011 Milliarden in den Ligue-1-Giganten gepumpt hat. Gleichwohl gilt es zu erkennen: Hier war Fußball mehr als ein Spiel. Hier war Fußball ein Moment der Menschlichkeit - und das ist selten genug.