Premiere und Rekordergebnis
Gute Leistungen bei optimalen Bedingungen zeigten die knapp 400 Reiter und über 950 Pferde am vergangenen Wochenende auf dem Turnierplatz in Sellstedt. Das hatte der Vorstand nicht zuletzt durch seine überarbeitete Ausschreibung zu dem zweitägigen Turnier ermöglicht. „Der Trend von hohen Nennungszahlen geht eigentlich in eine andere Richtung und wir sind dankbar, dass unser Konzept aufgegangen ist“, freute sich „Sleipnir“-Vorsitzende Bertina Hovrenczy. „Wir haben am Samstag das Augenmerk auf Prüfungen für den Pferdenachwuchs und Profis gerichtet und den Sonntag auf Familien ausgerichtet.“
Erstmal Prüfungen der Klasse S
Auch der Mut, in diesem Jahr erstmals schwere Prüfungen der Klasse S* auszuschreiben, für die das Bremerhavener Unternehmen Conled die Preisgelder stiftete, wurde belohnt: Allein für die S-Dressur flatterten 40 Nennungen ein, für das S-Springen waren es 23. Die Springprüfung entschied am Samstagabend Jana Schwarting (RC General Rosenberg) im Stechen auf Ballina 5 (27,74/0) für sich. In der S-Dressur hatte Friederike Reins (RUFV Holdorf) auf Quarterbest ES (877,5) die Nase vorn. In den vorhergegangenen M-Dressuren überzeugte in der M* Rieke Springer-Börger (RV Wittstedt) auf Daim SB die Richter. In der M** durchritt Merle Marie Könke (RV Sandbostel) auf Quentin166 mit einer harmonischen und ausdrucksstarken Vorstellung schwungvoll die 700-Punkte-Schwelle und heimste wohlverdient 710,5 Zähler ein.
Qualifikation für die Wesermünder Cups
Aber nicht nur die Reiterinnen und Reiter der hohen Klasse kamen in Sellstedt zum Zuge: Die Finalprüfungen des Eternit Rookie-Cups der Klasse E standen ebenfalls auf dem Programm. Diese konnten am Sonntag Beeke Bartosch (RC Stotel) auf Yoshi23 (Wertnote 8,5) in der Dressur und Maja Kück (RFV Kuhstedt) auf Beauty Boy (30,62) im Springen für sich entscheiden. Die dritte Wertungsprüfung der Wesermünder Cups 2024 stand ebenfalls an. Den Astro-Motoren Dressur Cup, eine Prüfung der Klasse L auf Trense, gewann Christin Gottschalk (RC Stotel) auf Fischers Fritz 3 (Wertnote 7,6), dicht gefolgt von Vereinskameradin Carmen Cordes auf Velvety (7,5). In der L-Springprüfung mit steigenden Anforderungen hatte Laura Meyer-Benecke (RV Beverstedt) auf Dialaraja (57,44 Sek/0 Fehler) die Nase vorn, gefolgt von Stefanie Geiß (St. Jürgen u.U.) auf Di Argentina (59,43/0). Der Springcup wird wieder von der Kanzlei Axhausen und Partner gesponsert.
Die Aufregung war auf den Gesichtern der jüngsten Teilnehmer abzulesen, als diese am Sonntag in der Führzügelklasse auf den Springplatz einritten. Sie zeigten vor Familien und Freunden, was sie alles gelernt haben und wurden mit Applaus der Zuschauer und bunten Schleifen belohnt.
Erfolgreichster Verein des Turniers war der RC Stotel (1.373 Punkte), wozu allein Lisa Küpper als erfolgreichste Springreiterin 607 Punkte beitrug. Nächstbester Verein war Elmlohe-Marschkamp (915 Punkte). Erfolgreichste Dressurreiterin war Merle Marie Könke (RV Sandbostel.
Für kurzes Aufsehen hatte am Sonntag ein Sturz auf dem Springplatz gesorgt, bei dem sich eine junge Reiterin eine Verletzung zuzog, die später im Krankenhaus als Schlüsselbeinbruch diagnostiziert wurde. „Die Mutter der Reiterin sagte, ihrer Tochter ginge es gut und sie bedankt sich für die große Hilfsbereitschaft aller Leute auf dem Turnierplatz. Das Pferd sei unverletzt“, teilte Bertina Hovrenczy am Tag danach mit.

© Rendelsmann
Rieke Springer-Börger (RV Wittstedt) überzeugte in der M-Dressur* auf Daim SB die Richter und siegte. In der zweiten M-Dressur erreichte das Duo den 5. Platz.