
Mehrere Portionen Nassfutter über den Tag verteilt helfen Katzen, mehr Flüssigkeit aufzunehmen.
Foto: Ina Fassbender
Katzen im Sommer: Mit diesen Tipps fühlen sich Stubentiger auch bei Hitze wohl
Katzen stammen zwar von hitzetoleranten Steppentieren ab – doch mit den heutigen Hitzewellen kommen sie oft nicht gut zurecht.
Sonne genießen – aber mit Grenzen
Viele Katzen lieben es, sich in der Sonne zu räkeln. Doch ihre Fähigkeit zur Wärmeregulierung ist begrenzt. Katzen besitzen nur wenige Schweißdrüsen – diese dienen eher der Reviermarkierung als der Abkühlung. Bei großer Wärme hecheln sie, putzen sich häufiger (Verdunstungskälte) und reduzieren ihre Aktivität deutlich. Besonders Langhaarkatzen geraten schnell an ihre Grenzen.
Fellpflege gegen Hitzestau
Langhaarkatzen haaren im Sommer stark. Regelmäßiges Bürsten hilft, das überschüssige Fell zu entfernen – das entlastet die Tiere spürbar. Ein mit Wasser angefeuchtetes Tuch sorgt für angenehme Kühlung. Freigänger suchen sich selbst schattige Rückzugsorte. Wohnungskatzen sind auf unsere Hilfe angewiesen.
Wohnung nicht überhitzen lassen
Es sollte dafür gesorgt werden, dass sich die Wohnung nicht zu stark aufheizt: Morgens und abends lüften, tagsüber Jalousien oder Vorhänge schließen. Ideal: Ein gesicherter Balkon mit schattigen Plätzen – zum Beispiel zwischen Katzengras oder Katzenminze. Achtung bei Pflanzen: Viele Zierpflanzen sind giftig für Katzen.
Kühle Rückzugsorte schaffen
Katzen suchen bei Hitze gern Fliesen, Waschbecken oder Duschwannen auf. Türen sollten offen gelassen werden, damit das Tier selbst entscheiden kann, wo es sich abkühlen möchte.
Vorsicht bei Sonne und Ventilatoren
Helle oder kurzhaarige Katzen können – wie wir Menschen – Sonnenbrand bekommen. Unparfümierte Baby-Sonnencreme auf Nase und Ohren schützt zuverlässig. Achtung bei Ventilatoren: Ein ständiger Luftzug kann zu Bindehautentzündungen führen. Auch die Verletzungsgefahr durch Rotorblätter ist nicht zu unterschätzen – besser verzichten.
Hitzschlag erkennen – und schnell handeln
Ein Hitzschlag ist die größte Gefahr an heißen Tagen. Die Symptome: starkes Hecheln, Körpertemperatur über 39 Grad, dunkelrotes Zahnfleisch, Apathie. In solchen Fällen: sofort zum Tierarzt!
Fressen und Trinken im Sommer
Bei Hitze fressen Katzen meist weniger – das ist normal. Es ist eine gute Idee, auch Nassfutter anzubieten, das zusätzlich Flüssigkeit liefert - am besten in mehreren Portionen über den Tag verteilt. Katzen trinken oft zu wenig. Mehrere Näpfe, Trinkbrunnen oder laufende Wasserhähne können helfen. Auch ein Leckerlie im Napf kann zum Trinken animieren, ebenso wie Thunfischwasser oder Hühnerbrühe.
Noch mehr Abkühlung
Katzeneis zum Selbermachen oder kleine Wasserspiele bringen Spaß und Frische. Besonders trinkfaule Katzen können laut Fressnapf so spielerisch zur Flüssigkeitsaufnahme motiviert werden. (feh)