
Kaum ein Wildtier ist bei den Deutschen so beliebt wie das Eichhörnchen. Doch die Menschen machen es dem kleinen Nager zunehmend schwer.
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Niedlich, beliebt - und gefährdet: Tipps zum Schutz von Eichhörnchen
Eichhörnchen haben viele Fans. Doch überall drohen ihnen Gefahren. Wir haben Tipps, wie ihr den niedlichen Nagern helfen könnt.
Kaum ein Wildtier ist bei den Deutschen so beliebt wie das Eichhörnchen. Doch Straßen und Siedlungen verengen seinen Lebensraum. Wie Menschen und Eichhörnchen möglichst gut miteinander auskommen können, verrät Mona Holk Gharib. Sie ist Teamleiterin für Umweltschutz bei der evangelischen Landeskirche Hannovers und engagiert sich im Ehrenamt als Eichhörnchen-Retterin.
Eichhörnchen laufen nicht vorsichtig über die Straße
Eichhörnchen sammeln Vorräte und laufen oft kopflos über Straßen. Deshalb sollten Autofahrer in Waldnähe und in Wohngebieten das Tempo reduzieren, besonders in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden, wenn die Tiere besonders aktiv sind. Mona Holk Gharib rät: „Bleiben Sie bremsbereit.“ Denn Eichhörnchen schießen oftmals plötzlich von Straßenrändern los auf die Fahrbahn, besonders in der Nähe zu Parks, Baumalleen und Waldrändern.
Gartenbesitzer sollten Gift und Dünger vermeiden
Der Herbst ist für viele Gartenbesitzer die Zeit, um Bäume und Sträucher zu düngen. „Verzichten Sie auf synthetische Dünger“, empfiehlt Mona Holk Gharib. Denn Eichhörnchen vergraben ihre Nahrung und geraten dadurch in direkten Kontakt mit den Giftstoffen.
Menschen sollten Wasser und Nüsse anbieten
Mit ein wenig Glück hat sich ein Eichhörnchen im eigenen Garten angesiedelt. In so einem Fall freuen sich die Nager in der kälteren Jahreszeit über eine saubere Schale mit Wasser und Nüssen. Weil ihr natürlicher Lebensraum, der Wald, von den Menschen immer stärker bewirtschaftet wird, haben sich die Tiere zu Kulturfolgern entwickelt. Immer häufiger sind sie in Städten, Gärten und Parks anzutreffen. Doch dort finden sie nicht immer genug zu trinken.
Pools und Regentonnen sind besonders gefährlich
Im Herbst und Winter sollen Pools und Regentonnen sicher abgedeckt werden, Fallrohre von Regenrinnen ebenfalls. Teiche können über diese Monate hinweg mit langen Ästen oder sonstigen Ausstiegshilfen versehen werden, damit die Tiere aus eigener Kraft wieder herauskommen können, wenn sie versehentlich hineingefallen sind.
Hilfloses Eichhörnchen nicht einfach mitnehmen
Manchmal sitzt im Wald, Park oder Garten ein Eichhörnchen, das verletzt ist oder hilflos wirkt: In so einem Fall rät Mona Holk Gharib dringend davon ab, das Tier einfach mit nach Hause zu nehmen: „Verletzte Eichhörnchen gehörten in die Hand von erfahrenen Helferinnen und Helfern in Rettungsstationen.“
Finder sollten bei Jungtieren erst einmal abwarten
Besonders betroffen sind Jungtiere, die aus dem Nest geschleudert werden. Wer ein hilfloses Hörnchen findet, solle zumindest zwei oder drei Stunden abwarten, ob die Mutter es nicht doch noch zu sich holt. Wenn nichts passiert, sollten die Finder eine Rettungsstation im Internet heraussuchen und dort sofort anrufen.
Gepflegte Bäume und Büsche sind eine große Hilfe
In Siedlungen und Straßen mit Grünflächen sollten Bäume und Büsche regelmäßig gepflegt werden, damit Eichhörnchen sichere Korridore kennen und weniger versucht sind, Straßen zu überqueren, wenn sie Vorräte suchen. Baumkronen, die ineinander und von einer Seite zur anderen übergehen, sind ebenfalls ideale Überquerungshilfen. (epd/bal)