
Mit dem Dünnschnabel-Brachvogel verschwindet eine Vogelart Europas für immer. Das teilte der Naturschutzbund Niedersachsen mit.
Foto: Hauke-Christian Dittrich
Tragödie in Europa: Dieser Vogel wird nie wieder fliegen
Der Dünnschnabel-Brachvogel ist ausgestorben. Laut Nabu ist das die erste Vogelart Europas in der Neuzeit, die durch Lebensraumzerstörung verloren ging.
Der Dünnschnabel-Brachvogel ist offiziell ausgestorben. Wie der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen mitteilte, ist dies das erste Mal seit Beginn der Neuzeit, dass eine Vogelart des europäischen Festlandes ausstirbt. Die letzte bestätigte Sichtung des Zugvogels stammt aus den 1990er Jahren.
Lebensraumverlust durch menschliche Eingriffe
Ursprünglich war der Dünnschnabel-Brachvogel in Feuchtgebieten von Europa und Asien heimisch. Seine schlanke Silhouette und sein charakteristischer Ruf machten ihn unverwechselbar. Doch Landwirtschaft, Entwässerungsprojekte und der Städtebau nahmen ihm immer mehr seinen Lebensraum. Auch in den Rast- und Wintergebieten entlang der Zugrouten trugen Jagd und menschliche Eingriffe zu seinem Verschwinden bei.
Ein Verlust mit weitreichenden Folgen
Holger Buschmann, Landesvorsitzender des Nabu Niedersachsen, betonte die Bedeutung des Aussterbens: „Der Verlust zeigt, dass Artensterben nicht nur in den Tropen geschieht, sondern auch direkt vor unserer Haustür.“ Buschmann warnte, dass zerstörte Ökosysteme weniger stabil werden und dies letztlich auch den Menschen betreffe.
Der Ruf nach mehr internationalem Artenschutz
Der Nabu fordert angesichts dieses Verlusts verstärkte internationale Zusammenarbeit im Naturschutz. Der Schutz intakter Ökosysteme sei essenziell, um das Aussterben weiterer Arten zu verhindern. Der Dünnschnabel-Brachvogel ist eine Mahnung, wie dringend Maßnahmen zum Schutz von Lebensräumen sind. (dpa)