Durch das Elternsein verändern sich Interessen und Themen. Da bekommen Kinderlose nicht mehr die volle Aufmerksamkeit. Und die vermissen dann die emotionale Nähe, die sie aus der Freundschaft gewohnt waren.

Durch das Elternsein verändern sich Interessen und Themen. Da bekommen Kinderlose nicht mehr die volle Aufmerksamkeit. Und die vermissen dann die emotionale Nähe, die sie aus der Freundschaft gewohnt waren.

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Tipps

Verständnis gefragt: Hilfe, meine Freundinnen haben jetzt Kinder

Von dpa
12. Juni 2022 // 08:00

Kinder stellen alles auf den Kopf. Auch enge Freundschaften. Wie können junge Eltern und Kinderlose die turbulente Anfangszeit gemeinsam meistern?

Verständnis ist wichtig

Wenn sich unser Leben ändert, wandeln sich auch Freundschaften. Besonders drastisch wird die Veränderung, wenn Kinder dazukommen. Für Kinderlose und junge Eltern heißt das, sich aufeinander einzustellen und Verständnis aufzubringen, um die Freundschaft zu erhalten.

Unmut ist nicht hilfreich

«Es ist normal, dass sich das Leben ändert, dass sich andere Schwerpunkte ergeben, dass die enge Freundschaft endet», sagt Wolfgang Krüger, Diplom-Psychologe und Buchautor aus Berlin. Würde man hier mit Unmut reagieren, sei das eher belastend. «Wir müssen akzeptieren, dass wir als Freunde mitunter an die zweite Stelle rücken und dass sich im Leben nicht alles um uns dreht.»

Freunde am Familienleben teilhaben lassen

Wolfgang Krüger rät frischgebackenen Eltern, mit dem eigenen Partner Vereinbarungen zu treffen, damit man sich «mindestens alle 14 Tage einmal zurückziehen kann», um beispielsweise in Ruhe zu telefonieren oder sich mit anderen Menschen zu treffen. Ansonsten gelte: «Man muss die Beziehung mit Freunden an die neuen Gegebenheiten anpassen und beispielsweise die Freundin zu sich einladen, damit sie an dem Familienleben teilhat.»

Das Zauberwort heißt Interesse

Kinderlose sollten aber nicht auf eine Freundschaft beharren, die es gab, bevor sich das Leben komplett verändert hat, da sind sich die befragten Psychologen sicher. «Gute Freundschaften zeichnet aus, dass es ein Verständnis für solche Situationen gibt», so Heyne. Man könne aber schon sagen, was man vermisse und seine Bedürfnisse formulieren. «Ich würde mir wünschen, dass,...» sei ein Satz, den man immer sagen dürfe. (dpa/dm)