
Frauen verdienen im Schnitt weniger pro Stunde als Männer.
Foto: Christin Klose/dpa
Weniger Rente, mehr Risiko: Warum Frauen früh vorsorgen sollten
In Bremen bietet die Verbraucherzentrale ab sofort ein neues Beratungsangebot an, das sich speziell an Frauen richtet. Ziel ist es, sie bei ihrer Finanzvorsorge zu unterstützen – und das in allen Lebensphasen.
Frauen sind statistisch gesehen häufiger von finanziellen Nachteilen betroffen, etwa durch längere Elternzeiten, Teilzeitarbeit oder Pflegeverantwortung.
Unterschiedliche Lebensphasen
„Frauen haben oft andere Lebensläufe“, erklärt Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Bremen Anke Behn. Besonders die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt viele Frauen vor finanzielle Herausforderungen. Ob beim Start ins Berufsleben, bei Familiengründung oder nach einer Trennung – jede Phase bringt eigene Fragen mit sich. Genau hier setzt das neue Angebot der Verbraucherzentrale an.
Gender Pay Gap bleibt ein Problem
Obwohl sich der sogenannte Gender Pay Gap langsam verkleinert, verdienen Frauen pro Stunde im Durchschnitt immer noch weniger als Männer. In der Summe führt es zu niedrigeren Rentenansprüchen. Besonders Hausfrauen oder Mütter, die längere Zeit aus dem Erwerbsleben aussteigen, sind im Alter gefährdet, in eine Versorgungslücke zu rutschen.
Früh investieren lohnt sich
Finanzexpertin Behn rät Frauen, frühzeitig mit dem Sparen zu beginnen: „Schon kleine monatliche Beträge können dank Zinseszinseffekt über die Jahre viel bewirken.“ Wichtig sei es, sich gut zu informieren und auch bei geringem Einkommen eine Strategie zu entwickeln. Hier helfe die Beratung mit individueller Planung und konkreten Tipps weiter.
Beratung ohne Klischees
Die neue Initiative der Verbraucherzentrale Bremen will dabei nicht in Geschlechterklischees denken. Frauen wie Männer gehen unterschiedlich mit Geld um. Doch die strukturellen Unterschiede in der Erwerbsbiografie machen eine gezielte Beratung für Frauen besonders sinnvoll. (pm/kh)