Das Grillfleisch vorher oder erst ganz am Ende würzen? Da scheiden sich die Geister. Grillen macht Spaß – kann aber teuer oder gefährlich werden, wenn Regeln missachtet werden.

Grillen macht Spaß – kann aber teuer oder gefährlich werden, wenn Regeln missachtet werden.

Foto: Klose(dpa

Verbraucher

Wer hier grillt, riskiert Strafen von mehreren Tausend Euro

2. Juli 2025 // 06:00

Grillen ist beliebt – aber nicht überall erlaubt! Wer Würstchen und Co. auflegt, muss Regeln kennen. Sonst drohen Bußgelder, Streit mit Nachbarn – oder schlimmer: gefährliche Unfälle.

Für viele gehört Grillen zum Sommer wie das kühle Getränk dazu. Laut Arag-Experten ist das Grillen jedoch kein Grundrecht – und somit nicht überall erlaubt. Während Hauseigentümer grundsätzlich im eigenen Garten grillen dürfen, gelten für Mieter oft strengere Regeln. Hausordnungen oder Mietverträge können Grillverbote auf Balkonen enthalten. Besonders Holzkohlegrills sind aus Brandschutzgründen häufig untersagt, wie ein Urteil des Hamburger Landgerichts zeigt.

Eigentum schützt nicht vor Grillverbot

Auch Wohnungseigentümer in Mehrparteienhäusern sind nicht automatisch auf der sicheren Seite. Ein Mehrheitsbeschluss der Eigentümerversammlung reicht laut Arag, um offenes Feuer zu untersagen. Was als „gelegentliches Grillen“ gilt, ist juristisch nicht klar definiert – Gerichte haben jedoch bereits Maximalzahlen festgelegt, etwa vier Grillabende pro Monat.

Grillen im Park – nur in erlaubten Zonen

In städtischen Parks dürfen Würstchen und Gemüse nur in ausgewiesenen Grillzonen brutzeln. Wer sich nicht an diese Vorgaben hält, riskiert empfindliche Bußgelder. Bei Umweltverschmutzung oder Brandgefahr können laut Arag sogar Strafen in Höhe von mehreren Tausend Euro fällig werden. Die Regeln unterscheiden sich je nach Kommune.

Sicherer Umgang mit Grill und Flamme

Spiritus oder andere Brandbeschleuniger gehören laut den Versicherungs-Experten nicht an den Grill. Das Gerät sollte auf einem festen, windgeschützten Untergrund stehen – mit ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien. Wer grillt, sollte zudem auf Alkoholgenuss achten. Die Kombination aus offener Flamme und Promille kann schnell gefährlich werden.

Kinder besonders gefährdet

Grillunfälle betreffen häufig Kinder. Aufgrund ihrer Körpergröße sind sie besonders gefährdet, Stichflammen und heißen Flächen zu nahe zu kommen. Die Experten raten: Kinder mindestens zwei Meter Abstand halten lassen. Bei Verbrennungen sollte nur lauwarmes Wasser verwendet werden – keine Eiswürfel! Bei schweren Verletzungen hilft der Notruf 112. (pm/axt)