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Neue TÜV-Regeln: Steigende Kosten für Euro-5-Diesel und moderne Benziner könnten viele treffen.

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Verbraucher

Neue strenge TÜV-Regel: Millionen Autofahrer vor teuren Änderungen

10. Oktober 2025 // 06:00

TÜV & Co. wollen neue Prüfpflichten bei der HU durchsetzen. Alte Diesel und moderne Benziner wären besonders betroffen – und die Kosten steigen.

Höhere TÜV-Kosten für Benziner und Diesel in Aussicht

In Deutschland droht vielen Autobesitzerinnen und -besitzern bald ein teurerer TÜV-Besuch: Brüssel arbeitet an einer Verordnung, die neue Abgasmessungen für Diesel und Benziner vorschreibt. Besonders betroffen wären Fahrzeuge mit Euro-5-Norm und moderne Benziner – mit potenziell deutlich höheren HU-Kosten. Auch das Risiko, die Plakette zu verlieren, steigt dadurch.

Neue Abgasmessung soll auch Benziner treffen

Bislang galt die Partikelmessung bei der Abgasuntersuchung nur für neuere Diesel. Künftig sollen auch moderne Benziner in den Test einbezogen werden. Prüfstellen wie TÜV und GTÜ unterstützen die Pläne der EU, obwohl die praktische Wirksamkeit umstritten ist. Für viele ältere Fahrzeuge bedeutet das: Sie könnten die Prüfung nicht mehr bestehen und müssten aufwendig nachgerüstet oder stillgelegt werden.

GTÜ widerspricht TÜV bei Diesel-Plänen

Uneinigkeit herrscht unter den Prüforganisationen. Während der TÜV auch ältere Euro-5-Diesel in die neuen Prüfprotokolle aufnehmen möchte, warnt die GTÜ vor überzogenen Erwartungen. Alte Technik könne moderne Standards schlicht nicht erfüllen. Dennoch befürwortet die GTÜ die strengere Prüfung für Benziner – deren Emissionen seien bislang zu wenig beachtet worden.

Jährliche HU für ältere Fahrzeuge geplant

Noch weitreichender wäre ein weiteres Vorhaben: Fahrzeuge ab zehn Jahren sollen jährlich zur HU müssen – bisher ist das alle zwei Jahre Pflicht. Für Verbrenner würden dabei rund 150 Euro pro Jahr fällig, für E-Autos rund 96 Euro. Auch Werkstattkosten bei Mängeln kämen hinzu. Besonders teuer könnten Prüfungen bei neuen Fahrzeugen mit Assistenzsystemen (ADAS) werden.

ADAS-Kontrollen könnten teuer werden

Die HU soll künftig auch Hochvolt-Komponenten und elektronische Assistenzsysteme umfassen. Ein defekter Tempowarner oder eine nicht korrekt kalibrierte Kamera könnte dann schnell zur kostspieligen Reparatur führen. Gerade bei modernen Autos mit Steinschlag-Schäden an der Windschutzscheibe kennt man das Problem: Ohne exakte Kalibrierung funktioniert das System nicht – und die Plakette bleibt aus. Das berichtet focus online. (mca)