Der Wunsch nach Ohrringen kommt oft früh.

Der Wunsch nach Ohrringen kommt oft früh.

Foto: Tom Nebe/dpa

Verbraucher

Wann Kinder Ohrlöcher bekommen dürfen – und was dabei wichtig ist

29. Juni 2025 // 17:00

Eltern fragen sich immer wieder: Ist mein Kind bereit für Ohrlöcher? Der Wunsch nach funkelndem Schmuck beginnt oft schon im Grundschulalter – aber es gibt einiges zu bedenken.

Ein gesetzliches Mindestalter für Ohrlöcher gibt es nicht. Dennoch raten viele HNO-Ärzte wie Miriam Schramm aus Frankfurt zu einer individuellen Entscheidung. Die meisten Kinder kommen laut ihrer Erfahrung zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr mit dem Wunsch nach Ohrschmuck. Wichtig: Bis zum 18. Lebensjahr ist die Zustimmung der Erziehungsberechtigten erforderlich.

Mögliche Risiken bei jungen Kindern

Je jünger das Kind, desto höher das Verletzungsrisiko – etwa durch Ziehen an den Ohren. Auch Infektionen sind möglich, wenn Keime in die frische Wunde gelangen. Allergien auf Nickelhaltige Ohrringe oder seltene Narbenbildungen wie Keloide gehören ebenfalls zu den Risiken, die sorgfältig abgewogen werden sollten.

Ohrloch stechen: Wo und wie am besten?

Egal ob Juwelier, Piercingstudio oder Arztpraxis – entscheidend ist, dass mit sterilen Nadeln gestochen wird, nicht mit der Schussmethode. Letztere kann zu stärkerem Gewebeschaden führen. Eltern sollten sich daher vorab genau erkundigen, wie das Ohrloch gesetzt wird.

Pflege nach dem Stechen ist entscheidend

Nach dem Stechen ist regelmäßige Kontrolle wichtig: Sind Plättchen und Stecker gut sichtbar? Gibt es Rötungen? Desinfizieren, Salbe auftragen und mindestens 14 Tage beobachten gehört zur Nachsorge. Die vollständige Heilung dauert mindestens sechs Wochen, bei Knorpel-Ohrlöchern deutlich länger.

Sommerferien – guter Zeitpunkt oder Risiko?

Viele nutzen die Ferien für Ohrlöcher, doch Schwimmen ist in den ersten sechs Wochen tabu. Bei Knorpel sogar zwölf Wochen. Auch beim Schulsport sind Ohrringe ein Risiko – ein Abkleben mit Pflaster kann hier vorübergehend helfen. Empfehlenswert sind zudem allergiefreie Materialien wie Titan oder Sterlingsilber. (dpa/kh)