Ein blau-weisses Schild weist auf den Beginn der Autobahn hin.

Neue Kontroll-Fallen auf Autobahnen: Vollautomatische Waagen im Asphalt sollen Überladung erkennen und Bußgelder kassieren.

Foto: Soeren Stache

Verkehr

Hohe Strafen drohen: Deutsche Autobahnen bekommen unsichtbare Kontroll-Fallen

5. Juni 2025 // 18:45

Automatische Kontrollen auf Autobahnen sollen künftig für mehr Sicherheit und weniger Straßenschäden sorgen.

Vollautomatische Kontrollen auf Autobahnen geplant

Auf deutschen Autobahnen sind jedes Jahr Tausende überladene Lastwagen unterwegs. Laut Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) wurden 2024 über 146.000 Lkw kontrolliert – bei mehr als 16.000 war die Ladung deutlich zu schwer. Solche Fahrzeuge sind nicht nur gefährlich, sondern belasten auch die ohnehin marode Infrastruktur enorm.

Hightech-Waagen im Asphalt

Jetzt sollen neue vollautomatische Kontrollsysteme helfen. In Nordrhein-Westfalen entsteht derzeit die erste solche Lkw-Falle auf der A4 zwischen Aachen und Köln. Zwei piezoelektrische Wiegebalken werden dort bündig in die Fahrbahn eingebaut. Beim Überfahren messen sie das Gewicht anhand elektrischer Impulse. Wird eine Überschreitung erkannt, erscheint weiter hinten auf einer LED-Tafel das Kennzeichen des Fahrzeugs – samt Aufforderung, den nächsten Rastplatz anzufahren.

Kontrolle auf dem Rastplatz

Auf dem Rastplatz prüfen BALM-Mitarbeitende das Gewicht nochmals auf einer geeichten Kontrollwaage. Bei Verstößen drohen Bußgelder von 30 bis 452 Euro. Bei mehr als fünf Prozent Überladung darf die Fahrt erst nach Entladen der überschüssigen Fracht fortgesetzt werden. Um genug Platz für solche Fälle zu schaffen, entstehen derzeit zusätzliche Abstellflächen auf den Rastanlagen.

Ausbau bis 2028 geplant

Die Pilotanlage auf der A4 soll ab 2026 in Betrieb gehen und täglich rund 500 Fahrzeuge prüfen. Bis 2028 plant das BALM, bundesweit insgesamt 16 solcher automatisierten Kontrollsysteme auf Autobahnen zu installieren. Ziel ist es, deutlich mehr überladene Lkw aus dem Verkehr zu ziehen – und so sowohl die Sicherheit als auch die Lebensdauer der Straßen und Brücken zu verbessern. Das berichtet das Portal chip.de.