
Kommt es bald zu einem Streik bei den Lokführern oder ist jetzt eine Einigung in Sicht?
Foto: Christian Charisius
Neues Angebot an die Lokführer: Kann das die Streiks noch verhindern?
Im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL gibt es ein neues Angebot. Darin greift das Unternehmen erstmals die Kernforderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden auf.
Konkret schlägt die Bahn vor, ein bestehendes Wahlmodell, das auch Arbeitszeiten umfasst, zu erweitern. Bisher können sich Beschäftigte entscheiden, ob sie etwa mehr Geld, mehr Urlaub oder weniger Wochenarbeitstage haben wollen. Sie könnten etwa von 39 auf 37 Wochenstunden verringern, bekommen dafür aber 5,7 Prozent weniger Lohn.
Verhandlung über Wahlmodelle
Die Bahn bietet nun an, die Wochenarbeitszeit in diesem Modus noch weiter herunterzufahren. Auf der Basis schlägt sie einen neuen Verhandlungsanlauf am Mittwoch vor. „Wir wollen jetzt über zusätzliche Wahlmodelle für Schichtarbeiter verhandeln“, sagte Seiler der „Süddeutschen Zeitung“. „Die können dann statt 38 nur noch 35 Stunden arbeiten - oder auch 40 Stunden.
Streik am Montag und Dienstag unwahrscheinlich
Die Gewerkschaft äußerte sich am Freitag zunächst nicht zum erweiterten Angebot der Bahn. Ob mit der neuen Offerte Arbeitskämpfe abgewendet werden können, ist fraglich. Am Sonntag endet der selbstauferlegte „Weihnachtsfrieden“ der GDL. Streiks sind ab Montag damit wieder möglich. Zumindest am Montag oder Dienstag sind Arbeitskämpfe aber unwahrscheinlich.