
Die Gewässer sind zuletzt im Jahr 2015 untersucht worden. Die Weser erhielt im Abschnitt zwischen Bremen und Brake die Note „unbefriedigend (4)“. Zwischen Brake und Nordsee schnitt sie mit „mäßig (3)“ ab.
Foto: Wagner/dpa
Schlechte Noten für Gewässer im Landkreis Wesermarsch
Die wenigsten Flüsse und Bäche in Deutschland sind in einem ökologisch guten Zustand. Das hat die Bundesregierung auf Anfrage der Grünen mitgeteilt. Sie orientiert sich dabei an den Bestimmungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Der zufolge ist auch die Lage in der Wesermarsch kritisch.
Hunte schneidet mit "schlecht" ab
Die Gewässer in der Wesermarsch hat das Land zuletzt im Jahr 2015 untersuchen lassen. Die Weser erhielt im Abschnitt zwischen Bremen und Brake die Note „unbefriedigend (4)“. Zwischen Brake und Nordsee schnitt sie mit „mäßig (3)“ ab. Die Hunte wurde im Bereich Oldenburg bis Elsfleth mit „schlecht (5)“ bewertet.
Schlechte Noten für Binnengewässer
Auch die sogenannten Oberflächengewässer im Binnenland hat das Land unter die Lupe nehmen lassen. Dies sind im Landkreis überwiegend Marschgewässer wie zum Beispiel das Braker und das Käseburger Sieltief, aber auch die Jade. Die Gewässer sind überwiegend mit „schlecht (5)“ beurteilt worden.
"Erhebliche strukturelle Defizite"
Allgemein lässt sich über die untersuchten Gräben, Sieltiefe und Flüsse sagen, dass sie „erhebliche strukturelle Defizite“ aufweisen, so das Land. Soll heißen: Es gibt im Landkreis keine oder zumindest so gut wie keine naturbelassenen Gewässer, vieles ist begradigt oder vertieft worden.
Kritik an starker Wasserschwankung
Zudem wird kritisch angemerkt, dass es in vielen Gewässern durch die Zu- und Entwässerung starke Wasserschwankungen gibt. Auch dies wirke sich nachteilig auf den ökologischen Zustand der Gewässer aus. Es gebe „diffuse Nährstoffeinträge aus der Fläche“. Dabei handele es sich vor allem um Stickstoff und Phosphor.
"Es gibt nur künstliche Gewässer"
Für Dieter Hülstede, dem Vorsteher des Entwässerungsverbandes Butjadingen, ist diese Kritik zu pauschal. „Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir hier im Landkreis keine natürlichen Fließgewässer haben. Es gibt hier ausschließlich künstliche Gewässer“, macht er deutlich.
"Landwirte sind achtsam"
Auch Manfred Ostendorf, Geschäftsführer des Kreislandvolkverbandes, warnt vor einer vorschnellen Verurteilung. „Jeder Boden hat einen natürlichen Nährstoffaustrag, auch ohne Düngung. Wir haben als Landwirte kein Interesse daran, dass neben den natürlichen Nährstoffen auch noch Stickstoff oder Phosphor ins Wasser kommen“, versichert er.

Die Gewässer sind zuletzt im Jahr 2015 untersucht worden. Die Weser erhielt im Abschnitt zwischen Bremen und Brake die Note „unbefriedigend (4)“. Zwischen Brake und Nordsee schnitt sie mit „mäßig (3)“ ab.
Foto: Wagner/dpa