Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, will den Mindestlohn auf 12 Euro anheben.

Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, will den Mindestlohn auf 12 Euro anheben.

Foto: Pedersen/dpa

Wirtschaft

12 Euro Mindestlohn bleibt umstritten

15. Januar 2022 // 14:50

Der Plan von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), den Mindestlohn dieses Jahr auf 12 Euro anzuheben, sorgt für geteilte Meinungen.

Im Koalitionsvertrag festgelegt

Zum 1. Januar war der Mindestlohn auf 9,82 Euro brutto pro Stunde gestiegen. Eigentlich sollte er zum 1. Juli auf 10,45 Euro steigen, wie es die Mindestlohnkommission beschlossen hatte. Heil will nun die 12-Euro-Vereinbarung umzusetzen, die SPD, FDP und Grüne im Koalitionsvertrag festgelegt haben.

Arbeitgeberverband warnt

Das sieht der Arbeitgeberverband Bremerhaven kritisch: „Die politische Festlegung auf einen Mindestlohn von 12 Euro noch 2022 würde den Beschluss der Mindestlohnkommission aushebeln. Darüber hinaus werden Tarifvertragsverhandlungen entwertet“, meint Geschäftsführer Marcel Christmann. Er warnt vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen einer „übereilten Anhebung“.

Arbeitnehmerkammer und DGB für Anhebung

Dass der Mindestlohn Arbeitsplätze vernichten könnte, sieht die Arbeitnehmerkammer Bremen nicht: „Dieses Argument gab es schon vor der Einführung des Mindestlohns, und es hat sich als falsch erwiesen“, sagt Natalie Sander, Leitung Kommunikation und Medien. Auch Dr. Ernesto Harder, Geschäftsführer des DGB Region Bremen Elbe-Weser, begrüßt den Vorstoß von Heil.

12 Euro Mindestlohn bleibt umstritten Der Plan von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), den Mindestlohn dieses Jahr auf 12 Euro anzuheben, sorgt für geteilte Meinungen.
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