Tipps: Wie man sparsam heizen kann

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Von Sarah Schubert
11. April 2025 // 11:39

Am Energiesparen führt derzeit kein Weg vorbei. Jens Krummacker, Innungsmeister für Sanitär- und Heizungstechnik in der Wesermarsch, gibt Tipps.

So langsam wird es Herbst, und die Temperaturen sinken merklich. Mit Blick auf die explosionsartig steigenden Energiekosten denken aber wohl die wenigsten daran, jetzt schon die Heizung hochzudrehen. Doch was tun, wenn spätestens im Winter kein Weg mehr daran vorbeiführt? Irgendwann reichen auch die dicksten Socken nicht mehr aus.

Jens Krummacker, Innungsmeister für Sanitär- und Heizungstechnik in der Wesermarsch, rät in erster Linie zur Besonnenheit. Der schnelle Wechsel auf erneuerbare Energien funktioniere derzeit aufgrund von Lieferzeiten, die mitunter fast ein Jahr betragen, ohnehin nicht. „Und ein Schnellschuss macht einfach keinen Sinn“, so der Innungsmeister. Auch Brennholz und Pellets seien derzeit teuer und vor allem knapp.

Kleine Schritte fürbestmögliches Ergebnis

Es sei ratsam, mit kleineren Schritten das Bestmögliche in Sachen Energie rauszuholen, rät er. „Der gängige Tipp: Mit einem Grad geringerer Raumtemperatur kann man bereits sechs Prozent Energie einsparen.“ Hilfreich seien auch elektronische Thermostate an den Heizkörpern. „So kann man zu bestimmten Tageszeiten heizen und verhindern, dass auch bei Abwesenheit durchgeheizt wird“, sagt er. Zudem gebe es Modelle mit Fensterkontakt, sodass die Heizung bei einem offenen Fenster sofort entsprechend nach unten reguliert wird. „Der Vorteil dabei ist, dass die Thermostate von Mietern beim Umzug mitgenommen werden können“, fügt er hinzu.

Heizlüfter sind keineLösung

Bei modernen Heizungen können zum Teil auch Regulierungen hinsichtlich der Tageszeiten direkt am Gerät vorgenommen werden. Wer eine alte Heizung, wie beispielsweise eine alte Gastherme hat, der sollte darauf achten, dass der Heizbetrieb nicht zu hoch eingestellt ist. „Die Geräte haben Regler, beispielsweise von eins bis fünf, die sollten nicht voll aufgedreht sein“, sagt Jens Krummacker. Nachfragen nach elektronischen Heizlüftern erhalte er in seinem Heizung-Sanitär- und Elektrogeschäft in Elsfleth täglich. „Die sind aber nicht die Lösung, weil sie in älteren Gebäuden das Stromnetz überlasten können“, sagt Jens Krummacker. Und vor allem sei dieser Markt derzeit stark abgegrast, sodass die Geräte meist nicht lieferbar sind.

Gängige Tipps beherzigenund so sparen

Stattdessen rät der Innungsmeister dazu, die gängigen Tipps zu beherzigen. Statt der Kippstellung sollte also beispielsweise stoßgelüftet werden. „Wichtig ist auch, die Heizung in der Heizperiode nie ganz auszustellen, sondern immer nur vier bis fünf Grad abzusenken“, sagt Jens Krummacker. Denn es sei deutlich teurer, wenn sich die Anlage wieder komplett aufheizen müsse.

Ab Oktober sind laut Bundesverordnung Gebäudeeigentümer zur Optimierung der Heizungssysteme ihrer Gebäude verpflichtet. Dann müssen Heizungssysteme hinsichtlich Einstellungsmängel überprüft werden. „Hier lohnt es sich auch als Mieter proaktiv zu sein und den Vermieter auf Optimierungspotenzial hinzuweisen“, sagt Jens Krummacker.

Angebot des LandkreisesWesermarsch

Wie die eigene Heizung fit für die Zukunft gemacht werden kann oder wie gegebenenfalls eine Umstellung auf erneuerbare Energien möglich ist, möchte der Landkreis Wesermarsch Hauseigentümern mit dem Angebot „clever heizen!“ näherbringen. Die Online-Gruppenberatung findet in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen statt. Bei der Beratung vermitteln Energieberater der Verbraucherzentrale zunächst Basiswissen rund um das Thema Heizung. Im Anschluss können dann Verbraucher individuelle Fragen stellen, auch zu speziellen Gegebenheiten im eigenen Haus.

Beratung perZoom-Konferenz

Der Vortrag findet am kommenden Montag, 26. September, um 18 Uhr statt. Maximal können 20 Personen an der Beratung teilnehmen. Anmeldungen sind unter: klimaschutz@lkbra.de möglich, mit dem Stichwort „clever heizen!“. Nach der Anmeldung wird den Teilnehmern der entsprechende Zoom-Link per E-Mail zugesendet. Benötigt werden für die Teilnahme lediglich ein Internetzugang und ein aktueller Browser. Die Beratungen werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.