Schlange stehen vor der Tafel in Zeven

Dienstags und freitags finden sich noch jeweils 40 Berechtigte vor der Tafel an der Alten Poststraße ein.

Foto: Kratzmann

Zeven

Zevener Tafel: Not und Flucht bringen Helfer an ihre Grenzen

4. Februar 2023 // 07:00

Krieg, Flucht und Armut bringen Menschen in Not. Diese Menschen zu unterstützen, bringt die Helfer an ihre Grenzen - nicht nur bei der Tafel in Zeven.

Grenzen der Belastbarkeit erreicht

Der Leiter der Lebensmittelausgabestelle vom Diakonischen Werk des Kirchenkreises, Norbert Wolf, sieht die Kirchensozialarbeit in Zeven an den Grenzen der Belastbarkeit. Das gelte sowohl für hauptamtliche wie für ehrenamtlich Tätige, so Wolf. Die große Zahl an Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine und anderen Krisengebieten der Welt führe dazu, „dass das System am Anschlag ist“.

Nicht nur Diakonie „am Limit“

Mit System meint Wolf nicht nur die Diakonie und andere soziale Einrichtungen, sondern auch Behörden wie das Sozialamt oder das Jobcenter, die Samtgemeindeverwaltung, Kindertagesstätten, Schulen. Die hohe Zahl Geflüchteter überfordere die, die ihnen helfen sollen und wollen. „Es stockt und hakt überall“, meint Wolf. Das lässt auch Gregor Stein, Leiter des Jobcenters des Landkreises, Anfang des Jahres anklingen.

Tafel reduziert Kundenzahl

Ingrid Nieswandt, die die Zevener Tafel leitet, bestätigt Wolfs Schilderung.

160 Kunden pro Woche - 80 pro Ausgabetag - „waren zu viele“, stellt Nieswandt fest. Noch vor dem Jahreswechsel zog die Tafel die Reißleine. Seither dürfen sich noch 80 Kunden pro Woche für zwei Euro mit Brot, Milch, Obst, Gemüse, Nudeln eindecken. Meist können Nieswandt und ihre Kollegen die Wünsche der Kunden ohne Abstriche erfüllen. „Mal ist vom einen, mal vom anderen nicht genug für alle da, aber grundsätzlich reicht es“, sagt die Tafelleiterin.

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