
Bremer Polizisten stehen bei ihrem Großeinsatz im kriminellen Milieu vor einem Gebäude in Hemelingen.
Foto: Schuldt/dpa
Bremen: Chats führen zu den Clans
Die Bremer Kripo hat einen Datenschatz in der Hand: die entschlüsselte Kommunikation zwischen Verbrechern.
Schläge gegen den Drogenhandel
Dank entschlüsselter Chats zwischen Kriminellen sind der Bremer Polizei seit vergangenem Jahr empfindliche Schläge gegen Drogenhandel und Clankriminalität gelungen.
Führende Köpfe verhaftet
Mehr als 20 Haftbefehle seien vollstreckt worden, sagte Landeskriminalamtsleiter Jürgen Osmers am Freitag. Mindestens sechs Verhaftete seien führende Köpfe der organisierten Kriminalität. Weiter seien 500.000 Euro Bargeld, mehr als 60 Autos und 13 Kilogramm Drogen beschlagnahmt worden.
Vermögen abgeschöpft
Zehn Immobilien wurden mit Hypotheken belegt, um kriminell erworbenes Vermögen abzuschöpfen. Allein bei einer großen Durchsuchungsaktion am Donnerstagmorgen, der siebten nach Osmers‘ Zählung, gingen der Polizei vier Beschuldigte ins Netz.
Chats entschlüsselt
Den Bremer Fahndern kam zu Hilfe, dass es französischen und niederländischen Behörden im vergangenen Jahr gelungen war, die Chats sogenannter Kryptohandys zu entschlüsseln.
Hotspot des Drogenhandels
Viele der nach Deutschland übermittelten Daten betreffen das Land Bremen. Bremen und Bremerhaven seien wegen der Häfen ein Hotspot des Drogenhandels, sagte Mäurer. Am Landgericht Bremen läuft bereits ein Prozess gegen eine Drogenhändlerbande, in dem solche dechiffrierten Chats wichtige Beweismittel sind.