
Der Fachkräftemangel in den Kitas spitzt sich zu: Um Erzieher zu gewinnen und zu halten, will die SPD jetzt Prämien zahlen.
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150 Euro pro Monat extra für Erzieher: SPD will im Land Bremen den Geldhahn aufdrehen
Gegen den Fachkräftemangel in der Kita will die SPD-Bürgerschaftsfraktion mit einer Geldspritze vorgehen: Macht eine monatliche Prämie für Erzieher von bis zu 150 Euro den Beruf attraktiver?
Das pädagogische Personal in Bremerhavener und Bremer Kitas soll eine Großstadtzulage von bis zu 150 Euro monatlich bekommen. Damit will die SPD-Bürgerschaftsfraktion zusätzliche Fachkräfte gewinnen und halten. Auf ihrer Fraktionsklausur in Wilhelmshaven beschloss die Regierungsfraktion ihre politischen Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre. „Wir wollen liefern“, versprach SPD-Fraktionschef Mustafa Güngör auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Andere Branchen müssen sich hinten anstellen
Und was will die SPD gegen den Fachkräftemangel in anderen Berufen, wie zum Beispiel gegen den Lehrer- und Ärztemangel tun? „In allen möglichen Bereichen gibt es Fachkräftemangel“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ute Reimers-Bruns. Es sei allerdings eine Finanzierungsfrage, daher müssten Schwerpunkte gesetzt werden. „Wir müssen bei den Kleinsten in unserer Gesellschaft anfangen“, so Reimers-Bruns. „Ohne Kitaplätze geht es nicht.“
Bei Ärzten müsse es über andere Programme laufen. „Bei Lehrern arbeiten wir daran, dass das Arbeiten an der Schule attraktiver wird und sie von Aufgaben entlastet werden“, so Reimers-Bruns weiter.
Welcome-Center für Zuwanderer geplant
Die SPD plant außerdem, Welcome-Center in beiden Städten einzurichten. „Wir wollen es damit den Menschen erleichtern, hier Fuß zu fassen“, sagt Reimers-Bruns. Vorgesehen sind kostenlose Deutschkurse und Sprachgutscheine zur Integration in den Arbeitsmarkt.

SPD-Fraktionschef Mustafa Güngör (Zweiter von links) sowie seine beiden Stellvertreter Martin Günthner (links) und Ute Reimers-Bruns stellen die politischen Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre vor. Rechts im Bild: SPD-Pressesprecher Andreas Reißig.
Foto: von der Ahé