
Das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven untersucht seine Sammlung auf NS-Raubgut. Wissenschaftlerin Kathrin Kleibl erforscht die Herkunft von 600 Objekten
Foto: Jaspersen/dpa
Bremerhaven: Schiffahrtsmuseum untersucht Sammlung auf NS-Raubgut
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven sucht in seiner Sammlung nach möglichem Raubgut aus der Nazi-Zeit. In einem dreijährigen Projekt erforscht die Wissenschaftlerin Kathrin Kleibl die Herkunft von 600 Objekten, die aus dem Gründungsbestand des Museums stammen.
Verdacht auf NS-Raubgut
Dabei versucht sie herauszufinden, ob diese sich einst in jüdischem Besitz befanden. "Bei einigen der untersuchten Objekte liegt der Verdacht auf NS-Raubgut vor", sagt die Provenienzforscherin Kleibl. Genaues kann sie aber noch nicht sagen.
Auch Alltagsgegenstände unter der Lupe
Kleibl: "Das ist eine Detektivarbeit, die Zeit braucht." Seit vergangenem Februar nimmt sie Gemälde, Schiffsmodelle, technische Geräte, aber auch Alltagsgegenstände genau unter die Lupe.
Suche nach rechtmäßigen Besitzern
Sollte sich bestätigen, dass es sich um NS-Raubgut handelt, muss sich Kleibl auf die Suche nach den rechtmäßigen Besitzern oder deren Erben machen. Das Museum werde das Objekt dann zurückgeben, eventuell auch kaufen oder als Dauerleihgabe behalten, sagt Kleibl. Viel Arbeit, die auch nach Ende des aktuellen Forschungsprojekts weitergeht: Das Museum will künftig seine komplette Sammlung mit 30.000 historischen Objekten durchleuchten lassen. (lni)

Das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven untersucht seine Sammlung auf NS-Raubgut. Wissenschaftlerin Kathrin Kleibl erforscht die Herkunft von 600 Objekten
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