Auf der Straße wäre die „Walther Herwig III“ bald ein Oldtimer: Sie wurde im Dezember 1993 in Dienst gestellt. Sie ist vor allem für das Thünen-Institut für Seefischerei und für das Thünen-Institut für Fischereiökologie unterwegs, die beide in Bremerhaven ansässig sind.

Auf der Straße wäre die „Walther Herwig III“ bald ein Oldtimer: Sie wurde im Dezember 1993 in Dienst gestellt. Sie ist vor allem für das Thünen-Institut für Seefischerei und für das Thünen-Institut für Fischereiökologie unterwegs, die beide in Bremerhaven ansässig sind.

Foto: Scheer

Bremerhaven

Endlich! Bund macht Geld für neues Bremerhavener Forschungsschiff locker

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Von Thorsten Brockmann
28. September 2023 // 07:39

Frohe Kunde für die Wissenschaftler am Thünen-Institut im Bremerhavener Fischereihafen: Ihr schwimmender Oldie unter den Forschungsschiffen, die „Walther Herwig III“, erhält endlich einen Nachfolgebau. Die Bundesregierung will zahlen.

Die Fischforscher in Bremerhaven warten schon seit längerem auf ein neues Schiff. Die „Walther Herwig III“ wurde vor fast 30 Jahren in den Dienst gestellt, ist allein in diesem Jahr rund 250 Tage auf See gewesen. Dass ein Nachfolgeschiff hermuss, war auch im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine klare Sache. Doch das erste Vergabeverfahren vor inzwischen sechs Jahren scheiterte, weil die niederländische Damen-Werft vom 85-Millionen-Euro-Auftrag zurücktrat.

In der neuen Vergaberunde liefen bereits vor einem Jahr die Bietergespräche, zu den Interessenten sollen auch deutsche Werften gehören.

Nun sei der Weg für Deutschlands modernstes Fischereiforschungsschiff finanziell geebnet, sagt der Bremerhavener SPD-Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt. Der Haushaltsausschuss im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft habe die bislang gesperrten Gelder freigegeben. „Damit kann das Bundeslandwirtschaftsministerium den Zuschlag an eine Werft in wenigen Wochen erteilen“, so Schmidt. In Dienst gestellt werden dürfte der Neubau damit nicht vor 2027.

Und so wird das hochkomplexe Spezialschiff, das in dieser Art und Weise bis dato noch nicht gebaut wurde, einmal sein: Es darf maximal 96 Meter lang werden und soll Platz haben für 52 Personen, darunter 26 Wissenschaftler, was 14 mehr sind als auf der „Walther Herwig III“. Sie bekommen eine moderne Forschungsausstattung. Viel Wert wird darauf gelegt, dass das Schiff möglichst leise unterwegs sein wird, zum einen, um die Meeresumwelt zu schonen, zum anderen, weil die Forscher zunehmend hydroakustische Messsysteme bei ihren Bestandserhebungen von Fischen nutzen wollen. Brummende Motorgeräusche wären da störend.