Das ehemalige Karstadt-Gebäude in der Bremerhavener Innenstadt.

Das ehemalige Karstadt-Gebäude in der Bremerhavener Innenstadt.

Foto: Lothar Scheschonka (Archiv)

Bremerhaven

Eindrucksvolles Plädoyer: Warum das Karstadt-Gebäude nicht abgerissen werden darf

Autor
Von Matthias Berlinke
28. November 2023 // 07:31

Das alte Karstadt-Gebäude ist ein wahres Schätzchen - das sagt Ingo Ostermann, Vorsitzender des Vereins „Bewahrung der historischen Werte Bremerhavens“. Und er kann das eindrucksvoll begründen.

Ostermann, der sich seit vielen Jahren mit der Geschichte Bremerhavens beschäftigt, hat seine Gedanken zum Karstadt-Gebäude in einem Beitrag auf Facebook zusammengefasst. Er hält dabei ein Plädoyer dafür, die Immobilie nicht der Abrissbirne zu opfern.

„Man verkennt dabei die Bedeutung des Kaufhausgebäudes aus architektur- und stadtgeschichtlicher Sicht. Es entstand 1959 nach Plänen des gebürtigen Bremer Architekten Walter Brune“, schreibt Ostermann. „In der Fachwelt sorgt der Bau noch heute für Aufmerksamkeit und Bewunderung, weil er ein Gegenentwurf zum klassischen Kaufhaus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist wie das Karstadt-Kaufhaus in Bremen oder das Alsterhaus in Hamburg.“

Karstadt in Bremerhaven: Schaufensterfronten sorgten für lichtdurchflutete Räume

Zu den Eigenheiten des Bremerhavener Karstadt-Gebäudes berichtet Ostermann: „Es ist relativ flach, was unter anderem auf den Baugrund zurückzuführen ist - aber auch auf damals noch gewollten Anspruch, den Kirchturm der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche nicht verdecken zu wollen. Die Schaufensterfronten an allen drei freien Seiten sorgten für lichtdurchflutete Räume und hatten eine einladende Wirkung. Die heutige Fassade geht auf den Zeitgeschmack der 1970er Jahre zurück.“

Ostermann meint: „Das Karstadt-Gebäude ohne Anbauten mit ursprünglicher Fassadengestaltung wäre ein wahres Schätzchen, das wachgeküsst werden möchte.“