
Nahe der ostfriesischen Insel Borkum soll die Erdgas-Plattform entstehen.
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Nordsee-Plattform soll 2 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich fördern
Die geplante Plattform zur Erdgasförderung nahe dem Wattenmeer soll rund zwei Milliarden Kubikmeter Gas jährlich fördern können.
Betrieb im Winter 2024
Das teilte das niederländische Unternehmen One-Dyas am Mittwoch auf Anfrage mit. Mit den Jahren werde das Volumen jedoch voraussichtlich wegen des erwarteten Nachfragerückgangs abnehmen. Ziel ist es den Angaben zufolge, dass die Plattform voraussichtlich im Winter 2024 in Betrieb gehen kann. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann sagte kürzlich, Deutschland verbrauche jährlich 80 Milliarden bis 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Rund 50 Milliarden davon kämen aus Russland.
Hälfte liegt in Deutschland
One-Dyas plant, Erdgas aus einem Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum zu fördern und zudem eine Plattform auf See zu errichten. Das Gebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Plattform soll im niederländischen Küstenmeer liegen, etwa 500 Meter von den deutschen Hoheitsgewässern entfernt und etwa 20 Kilometer vor Borkum. In dem Vorkommen werden 60 Milliarden Kubikmeter förderbarer Reserven geschätzt. Die Hälfte wird auf deutschem Hoheitsgebiet verortet.
Kritik von Greenpeace
Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte, das Vorhaben löse nicht die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, gefährde aber die Umwelt und das Klima. „Das anvisierte Gasfeld liegt im weltweit einzigartigen Ökosystem Wattenmeer vor der niederländischen und deutschen Nordseeküste. Seine Ausbeutung hätte schwerwiegende Folgen für die Flora und Fauna im nahe gelegenen Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“, teilte Greenpeace-Meeres-Kampaigner Manfred Santen mit. Es müsse darum gehen, den Gasverbrauch zu reduzieren.
Regierung prüft neu
Die rot-schwarze Landesregierung hatte sich im vergangenen Sommer zunächst gegen das Vorhaben positioniert. Angesichts der Unsicherheiten bei der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine rückte sie von dieser Position ab und sprach sich für eine Neubewertung aus.