Viele Menschen mit ADHS finden abends keinen Schlaf – und sind morgens wie gerädert.

Viele Menschen mit ADHS finden abends keinen Schlaf – und sind morgens wie gerädert.

Foto: Christin Klose/dpa

Gesundheit

Schlaflos bei ADHS? Diese Tipps bringen Ruhe ins Gehirn

30. Juni 2025 // 00:00

Viele Erwachsene mit ADHS kämpfen nachts mit Schlaflosigkeit und morgens mit bleierner Müdigkeit. Der US-Psychiater William Dodson, Experte für ADHS im Erwachsenenalter, erklärt, warum das so ist – und was dagegen hilft.

Menschen mit ADHS erleben oft eine besondere geistige Aktivität – gerade dann, wenn andere zur Ruhe kommen. Rund 75 Prozent berichten laut Dodson, dass sie abends kaum abschalten können. Selbst wenn sie einschlafen, bleibt der Schlaf oft unruhig und wenig erholsam. Morgens fällt das Aufwachen dann besonders schwer.

Innere Uhr aus dem Takt

Dodson nennt zwei Erklärungen: Zum einen gehören Schlafstörungen zur ADHS-Symptomatik selbst. Zum anderen ticken Betroffene laut ihm anders – mit einem Zeitgefühl, das kaum zwischen „jetzt“ und „nicht jetzt“ unterscheidet. Der geregelte Rhythmus vieler neurotypischer Menschen passt oft nicht zu diesem Erleben.

Wenn Schlafmangel ADHS-Symptome verstärkt

Die Folge: Konzentration, Impulskontrolle und emotionale Stabilität leiden noch mehr. Der Schlafmangel verstärkt die typischen ADHS-Probleme zusätzlich – ein Teufelskreis. Deshalb ist guter Schlaf für Betroffene besonders wichtig.

Was hilft: Schlafhygiene und Routinen

Dodson empfiehlt klassische Maßnahmen der Schlafhygiene – und einige spezielle Tipps: Das Bett sollte nur zum Schlafen genutzt werden. Eine feste Schlafenszeit hilft dem Gehirn, einen Rhythmus zu entwickeln. Nickerchen am Tag sind tabu. Wichtig ist auch, trotz abendlicher Energie ins Bett zu gehen – und Koffein am späten Abend zu vermeiden.

Frische Luft, Bewegung und Disziplin

Auch regelmäßiger Aufenthalt im Freien und körperliche Aktivität am Tag können die Schlafqualität verbessern. Wer die typischen Stolperfallen kennt, kann gezielt gegensteuern – und so trotz ADHS besser schlafen. (dpa/kh)