„& Julia“ lebt und tanzt: Besetzung für Hit-Musical in Hamburg steht

„& Julia“ lebt und tanzt: Besetzung für Hit-Musical in Hamburg steht

Was wäre, wenn Shakespeares Julia nicht ihr Leben wegen Romeo beendet hätte? So zu sehen mit der Musik von Katy Perry, Justin Timberlake und „P!nk“ im Hamburger Stage Operettenhaus, wo das Musical „& Julia“ Ende Oktober Deutschlandpremiere feiert.

Und wenn sie nicht gestorben sind

Musical „& Julia“ erzählt lebensfrohe Variante des Klassikers – Premiere Ende Oktober

Das Musical „Mamma Mia“ war schon bunt und knallig. Mit Pop-Hymnen von Katy Perry, Justin Timberlake und „P!nk“ – die Playlist enthält Hits wie „Since U Been Gone“, „Roar“, „Baby One More Time“, „Larger Than Life“, „That’s The Way It Is“ und „Can‘t Stop the Feeling!“ – strotzt „& Julia“ jetzt aber noch mehr vor guter Laune und purer Lebensfreude. Es wird getanzt, gelacht, gefeiert. Die ganze Zeit. Und das kommt schon jetzt so gut an, dass es vor der Deutschlandpremiere Ende Oktober im Hamburger Stage Operettenhaus den größten Bewerberansturm in der Geschichte von Stage Entertainment gab.

Erstmals Erstbesetzung für Chiara Fuhrmann

Jetzt steht die Besetzung fest: Die Hauptrolle der Julia spielt die 29-jährige Chiara Fuhrmann aus Hamburg. An ihrer Seite werden Raphael Groß, Andreas Bongard und Willemijn Verkaik in die Rollen von Romeo sowie William Shakespeare und seiner Frau Anne Hathaway schlüpfen. Sie hatten alle schon große Rollen.

Chiara Fuhrmann steht aktuell noch als alternierende Prinzessin Anna in „Die Eiskönigin“ auf der Bühne. Doch Julia wird ihre erste Hauptrolle in der Erstbesetzung sein. „Ich war Zuhause an einem Mittwochmorgen, als der Anruf kam. Ich war komplett außer mir, musste mich erst mal setzen“, erzählt sie. Sie hatte immer daran geglaubt. Jetzt ist der Traum wahr geworden.

Ganz anderer Zeitgeist als das Original

Die Musical-Julia ist anders als Shakespeares Julia. Statt für den tragischen Tod entscheidet sie sich für das Leben und lernt schnell, was das Leben noch alles so für sie bereithält. Damit steht das Musical unter einem ganz anderen Zeitgeist, weiß Andreas Bongard, der William Shakespeare spielt: „Das Musical behandelt Themen, die von größter Bedeutung sind: Unser Ensemble ist äußerst divers, inhaltlich geht es um die Rolle der Frau, um Gender-Fluidität – und vor allem um das Lebensgefühl, dass wir alle sein dürfen und sollen, wie wir sind.“

Hauptdarstellerin Chiara Fuhrmann kennt Shakespeares Romeo und Julia noch aus der Schule. „Bei meiner Vorbereitung für die Auditions habe ich gemerkt, dass mir die Handlung sehr vertraut war“. Trotz der Berühmtheit des Originals – diese Variante findet sie besser.

Songs von weltweiten Pop-Stars

Die gebürtige Osnabrückerin steht vor einer anspruchsvollen Rolle. „Julia singt Songs von sehr unterschiedlichen Pop-Stars auf Welt-Niveau – das verlangt stimmlich eine sehr große Range“, sagt Chiara Fuhrmann. Dazu komme, dass sie fast durchgängig auf der Bühne ist, zusammen mit dem Ensemble viel tanzt und einiges an Sprechtext hat. „Meine Aufgabe ist es, in der Proben und dann auch während der Spielzeit, die Kondition für eine Sechs-Shows-pro-Woche aufzubauen, stimmlich sowie körperlich.“

„& Julia“ – im Original „& Juliet“ – wurde im November 2019 im Londoner West End uraufgeführt. Geschrieben und entwickelt hat es Emmy-Gewinner David West Read, inszeniert wurde es von Luke Sheppard. Die Broadway-Produktion wird seit November 2022 vor ausverkauftem Haus aufgeführt, bricht dort Publikumsrekorde und erhielt neun Tony Awards-Nominierungen.

Hits im Englischen, Dialoge im Deutschen

Nach Produktionen in England und Amerika auch in Kanada, Australien und Singapur wird Deutschland das sechste Land sein, in dem „& Julia“ zu sehen sein wird. Die 24 Nummer-Eins-Hits des schwedischen Top-Musikproduzenten und Songwriters Max Martin bleiben im englischen Original, während lediglich die Dialoge ins Deutsche übersetzt werden.

Die Deutschlandpremiere von „& Julia“ findet im Oktober im Hamburger Stage Operettenhaus statt, wo bis dahin Tanz der Vampire aufgeführt wird. Tickets für gibt es ab 59,99 Euro unter www.musicals.de.

„Hercules“ übertrifft Erwartungen

Auch Hercules hatte im März seine Premiere in Hamburg. „Wir sind sehr zufrieden mit den Verkaufszahlen von Hercules“, berichtet Pressesprecher Stephan Jaekel stolz. „Bis zur Premiere selbst hatten wir die berühmte 100.000 Tickets-Marke geknackt. Das hatten wir durchaus auch erhofft, aber nur wenige Shows schaffen das dann auch wirklich“, schwärmt er. Medienberichte über eine schlechte Theaterauslastung kann er nicht bestätigen.

Der wirtschaftliche Erfolg sei laut Jaekel nie allein an der Auslastung der Theater abzulesen. „Es kommt, Show für Show, darauf an, so viele Tickets zu einem solchen Durchschnittspreis zu verkaufen, dass wir mit diesen Einnahmen die laufenden Kosten überschreiten und die Investitionsausgaben sukzessive zurückverdient werden können. Das sieht bei ‚Hercules‘ sehr gut aus“, meint er. Die Ticket-Nachfrage steigere sich gerade von Woche zu Woche, „Hercules“ liege auf dem gleichen Niveau wie „Die Eiskönigin“ oder „Tarzan“ in Stuttgart. Bleibt abzuwarten, wie „& Julia“ sich machen wird. (mon/mcw)

Benét Monteiro als Hercules und Mae Ann Jorolan als Meg im Musical "Hercules"

© Persson/Disney/Stage

Auch mit den Verkaufszahlen von „Hercules“ zeigt sich Stage Entertainment sehr zufrieden. Es spielen und singen Benét Monteiro als Hercules und Mae Ann Jorolan als Meg.

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Erstellt:
22.05.2024, 13:05 Uhr
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