Wer auf der Couch entspannen möchte, braucht vor allem eins: den richtigen Film. Vielleicht einen, der mehr bietet als bloße Unterhaltung – einen, der große Emotionen mit Zeitgeschichte und sportlicher Dramatik verbindet. Genau so ein Film ist in der ZDF-Mediathek zu finden: „Kati – Eine Kür, die bleibt“. Die Filmbiografie über Katarina Witt erzählt von einem mutigen Comeback, von der Kraft weiblicher Verbundenheit und vom schwierigen Umgang mit der DDR-Vergangenheit – eindrucksvoll inszeniert und bewegend gespielt.
Ein außergewöhnliches Comeback
Die Eiskunstlauf-Ikone Katarina Witt kehrt nach acht Jahren Wettkampfpause zurück aufs Eis. Sie ist 28 Jahre alt, tritt erstmals für das vereinte Deutschland an und stellt sich dabei nicht nur der sportlichen Herausforderung, sondern auch der Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit in der DDR. Der ZDF-Film „Kati – Eine Kür, die bleibt“ beleuchtet diesen besonderen Abschnitt ihres Lebens.
Mehr als Sport: Identität und Systemkritik
Die Filmbiografie beginnt mit einem humorvollen Dialog zwischen Witt und ihrer legendären Trainerin Jutta Müller – gespielt von Lavinia Nowak und Dagmar Manzel. Nach einem Zeitsprung ins Jahr 1993 wird deutlich, wie sehr Witt zwischen zwei Welten steht. In den USA ein gefeierter Star, in Deutschland mit Misstrauen beäugt, hinterfragt sie zunehmend ihr früheres Leben im DDR-System – bis hin zur Lektüre ihrer eigenen Stasi-Akten.
Die Trainerin und die Eiskunstlaufkür
Witts Entscheidung, sich noch einmal der harten Wettkampfwelt zu stellen, trifft auf Skepsis – auch bei ihrer ehemaligen Trainerin. Doch die beiden wagen gemeinsam das Comeback. Ihre Beziehung ist von Spannungen geprägt, aber auch von tiefer Verbundenheit. Die Vorbereitung in Chemnitz ist kurz und intensiv – und mündet in einem berührenden Finale bei den Olympischen Spielen in Norwegen.
Schauspielkunst mit Gänsehauteffekt
Besonders beeindruckend ist die Leistung von Lavinia Nowak, die Witt nicht nur täuschend ähnlich sieht, sondern auch deren innere Zerrissenheit einfängt. Witt selbst war als Beraterin am Film beteiligt und zeigt sich begeistert. Auch Dagmar Manzels Darstellung von Jutta Müller wird von der realen Witt mit großer Anerkennung bedacht: „Ich dachte, meine Trainerin steht leibhaftig vor mir.“
Ein Stück deutsche Zeitgeschichte
Der Film ist weit mehr als ein Sportporträt. Er erzählt von zwei starken Frauen, deren Lebenswege nach der Wiedervereinigung auseinandergehen, aber dennoch eng miteinander verknüpft bleiben. „Kati – Eine Kür, die bleibt“ ist in der ZDF-Mediathek abrufbar. Ein Film über Sport, Mut und die Suche nach Identität im Wandel der Zeit. (dpa/vk)