
Verdacht auf Spionage: Polizei durchsucht Frachtschiff im Nord-Ostsee-Kanal
Foto: David Young
Drohnenflug über Marineschiff? Ermittlungen gegen Frachter in Kiel
Im Nord-Ostsee-Kanal haben Ermittler ein Frachtschiff gestoppt. Verdacht: Spionage und Drohneneinsatz gegen ein Marineschiff.
In Kiel haben Polizisten aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen am Sonntag ein Frachtschiff in der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals durchsucht. Grund ist ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Agententätigkeit zu Sabotagezwecken, teilten das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Flensburg mit.
Drohne über Marineschiff gestartet
Konkret geht es um den Verdacht, dass am 26. August eine Drohne von dem Schiff gestartet wurde. Diese soll über ein deutsches Marineschiff gesteuert und dabei zur Aufklärung eingesetzt worden sein. Ermittler prüfen nun, ob Bild- oder Videomaterial sicherheitsrelevante Informationen enthält.
Gefahr für kritische Infrastruktur
Neben möglichen Spionagehandlungen stehen auch sicherheitsgefährdende Abbildungen militärischer Anlagen im Fokus. Damit wollen die Ermittler eine Gefährdung der maritimen Infrastruktur in Deutschland verhindern. Das Verfahren soll klären, ob der Frachter für gezielte Ausspähung genutzt wurde.
Politische Reaktionen
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sprach von einem „deutlichen Zeichen“ und betonte die Handlungsfähigkeit des Rechtsstaats. Auch Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hob die länderübergreifende Zusammenarbeit hervor. „Unsere Sicherheitsbehörden arbeiten eng zusammen, um hybride Bedrohungen abzuwehren“, erklärte sie.
Ermittlungen laufen weiter
Weitere Details zu den Maßnahmen wollen die Behörden derzeit nicht nennen, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Fest steht: Der Fall unterstreicht, wie wachsam die Sicherheitskräfte beim Schutz der Bundeswehr und der maritimen Infrastruktur sein müssen. (dpa/vk)