Müll auf dem Deichbrand Gelände

Massenhaft Müll bleibt auf dem Festival-Gelände neben dem Nordholzer Seeflughafen zurück.

Foto: Overschmidt

Cuxland

Tonnen von Müll: So sieht das Deichbrand-Gelände nach der Abreise aus

25. Juli 2023 // 11:42

Gestern sind die letzten Festival-Teilnehmer abgereist. Was übrig bleibt sind Grills, Dosen, Zelte, Campingstühle, ja sogar ganze Wohnzimmereinrichtungen.

Landwirt hat noch zu tun

Obwohl die meisten Gäste schon weg sind, hat Bernd Schütt-Benthin noch ein bisschen was zu tun. Der Landwirt stellt nicht nur 11 Hektar seines Landes fürs Deichbrand-Festival in Wanhöden zur Verfügung und hat 20 Stellplätze bei sich auf dem Hof. Wenn‘s brennt - oder besonders nass ist - eilt er den Besuchern in den Camps zur Hilfe. Auch wenn es nur um Starthilfe geht. Viele Festivalbesucher waren schon am Sonntag abgereist. Es hatte 25 Stunden ohne Pause geregnet.

Berge von Müll übersäen die Campgrounds

Jörg Kocken ist seit 2011 ist er auf dem Deichbrand dabei. Das Wetter fand er gar nicht so schlecht, durchwachsen ja, aber besser als zu heiß, spricht er aus Erfahrung. Schlecht findet er allerdings den Zustand des Campinggeländes. Wieder einmal sind ganze Wohnzimmereinrichtungen stehen geblieben und unendlich viele Zelte, Grills, Dosen, Flaschen. „Ob das an der geänderten Müll-Pfand-Regelung liegt?“, überlegt er laut. Statt 10 Euro Müll-Bonus für abgegebene Müllsäcke bekommen Besucher in diesem Jahr einen 10-Euro-Gutschein für den Online-Fanartikel-Shop. „Davon sind 6 Euro Versand. Was will man sich dafür kaufen? Lohnt sich nicht. Und das Ergebnis sieht man.“

Schlechtes Wetter gleich mehr Müll?

Deichbrand-Chef Marc Engelke sieht das anders. Erfahrungsgemäß bleibt bei Veranstaltungen mit so einem Wetter immer mehr zurück, als wenn es trocken gewesen wäre. „Wenn die Zelte und Pavillons nass und dreckig sind, überlegen es sich die Leute zweimal, ob sie sich das jetzt in den Kofferraum legen und die Innenraumreinigung teurer wird als das Zelt.“

Müllbonus bisher im Ticketpreis enthalten

Warum haben sie das System verändert? Die Ticketpreise hätten sonst noch teurer werden müssen. Denn der Müllbonus war bisher im Ticketpreis enthalten. Da die Festivalgäste immer weniger Müll produziert hätten, sei der Bonus auch immer weniger genutzt worden. Ein Sack musste mindestens zu drei Vierteln gefüllt sein, sonst gab es kein Geld. „Wer das selbst nicht geschafft hat, musste Müll sammeln gehen. Wir wollen keine mit Müllbonus bezahlte Müllarmada aus Gästen übers Festivalgelände schicken.“

Landwirt räumt lieber selbst auf

„Es sieht wirklich so aus, als wäre es mehr Müll als sonst“, stellt auch Schütt-Benthin fest. Einen Teil seiner Fläche lässt er durch die Trupps des Veranstalters reinigen. Aber da, wo Pferde und Kühe stehen, räumt Schütt-Benthin selbst auf.

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Müll

Neben Unmengen an Zelten und Pavillons bleibt auch der „kleine“ Müll zurück. Besonders heftig sieht es auf Camp Süd aus.

Foto: Gallas

Müll

Sperrmüll darf eigentlich gar nicht mitgebracht werden. Trotzdem bleiben auch in diesem Jahr zig Couches auf dem Gelände zurück.

Foto: Hartmann