Ein Haufen Zucker verstreut auf einem Tisch. Kleine Würfel bilden das Wort "Stop".

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Gesundheit

Zuckerfrei!

Eine Woche Verzicht auf den süßen Stoff

18. Februar 2022 // 11:15

Genüsslich trinke ich noch einmal ein großes Glas Zitronenlimonade. Beim Trinken bedauere ich bereits, dass dies voerst mein letztes Glas gewersen sein wird. Eine Woche lang auf Zucker verzichten. Ob das gut gehen kann?

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Was mich sehr verwundert hat: Es ist wahnsinnig schwer, Lebensmittel zu finden, die keinen Zucker beinhalten. Zu meiner Überraschung befindet sich dieser nahezu überall. Nicht nur in klassischen Süßwaren, sondern auch in Brot, Kartoffelchips, Essiggurken, Fruchtsäften und diversen Soßen ist Zucker.

Verstecker Zucker

Es ist besonders schwer heraus zu finden, ob ein Produkt Zucker enthält oder nicht, da sich dieser auf Zutatenlisten oftmals unter anderen Namen versteckt. Glukose, Fruktose, Maltose oder Dextrose sind nur einige wenige Beispiele. Ich werde auf industriellen Zucker verzichten, der in Lebensmitteln verwendet wird. Obst und Gemüse esse ich weiterhin.

Die ersten Tage

In den ersten beiden Tagen ist mir der Verzicht so gar nicht schwergefallen. Klar, zwischendurch war das Verlangen schon groß, sich eine Tafel Schokolade zu schnappen und dort genüsslich reinzubeißen. Mit der Zeit wurde die Begierde jedoch schon schnell weniger, sodass ich bis zum Ende der Woche kaum noch meine geliebten Süßigkeiten vermisse. Was aber so richtig kompliziert geworden ist, war der zuckerfreie Einkauf. Wie bereits erwähnt, in beinahe jedem industriell verarbeiteten Produkt ist Zucker. Das bedeutet, man ist hauptsächlich auf frische und naturbelassene Produkte angewiesen.

Fertiggerichte sind also erst mal gestrichen. Eine große Umstellung war es für mich, dass ich jetzt wirklich jeden Tag selber frisch kochen musste. Nach einigen Tagen habe ich mich aber auch daran gewöhnen können. Und ganz ehrlich: selbstgekocht schmeckt um Längen besser!

Körperliche Verfassung

Körperlich ging es in den ersten Tagen allerdings ein bisschen bergab bei mir. Während am ersten Tag kaum Veränderungen auftraten, plagten mich in den nächsten Tagen teils heftige Kopfschmerzen. Zusätzlich war ich oft sehr müde und antriebslos.

Ab dem vierten Tag änderte sich dies jedoch komplett: Die Kopfschmerzen traten nur selten auf, an die Müdigkeit habe ich mich gewöhnt. Aber insgesamt konnte ich mich viel besser konzentrieren, war viel produktiver und aktiver. Sobald ich mich vom Zucker entwöhnt hatte, kam ich super damit klar! Toller Nebeneffekt: Meine Haut ist jetzt viel reiner.

Die Menge macht das Gift

Am Ende der Woche war ich dennoch froh, wieder Zucker essen zu dürfen. Vor allem der Einkauf ging schneller. Der Entzug hat mir die Augen geöffnet, in wie vielen Lebensmitteln Zucker versteckt ist. In Zukunft werde ich definitiv mehr auf meinen Zuckerkonsum achten. Aber im Grunde bleibt mein Leben süß. (röb)

Enormer Zuckerkonsum

Wir Menschen essen viel zu viel Zucker. In Deutschland beziffert sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker auf ungefähr 33,8 Kilogramm pro Jahr. Das bedeutet eine tägliche Menge von ca. 93 Gramm – Fast das Doppelte von der Menge, die von WHO und anderen führenden medizinischen Instituten empfohlen wird.

Auch mir ist aufgefallen, dass ich viel zu viel Zucker zu mir nehme. Energy Drinks bin ich förmlich verfallen, Schokolade und Gummibärchen esse ich für mein Leben gerne und ich greife sehr gerne mal zu einem Stück Kuchen. Deshalb wage ich den Selbstversuch: Was passiert mit meinem Körper, wenn ich eine Woche lang auf Zucker verzichte?