Gemüse

Im Winter sollte man auf Wintergemüse setzen, denn Kohlsorten und Steckrüben enthalten viel Vitamin C.

Foto: Jochen Tack

Gesundheit

Energie-Kick durch Wintergemüse

Gut ernährt mit regionalen Produkten

8. Dezember 2021 // 12:00

Wer sich im Winter vitaminreich und gesund ernähren möchte, muss nicht auf Produkte aus den Sonnenländern Spanien oder Israel zurückgreifen.

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Regionales Wintergemüse bietet viele Vitamine und Mineralstoffe, die unsere Immunabwehr in der kalten Jahreszeit stärken.

Erdbeeren im November, Spargel im Dezember – für Supermärkte ist es kein Problem, das ganze Jahr über Obst und Gemüse aus fernen Landen anzubieten. Dass sie einen langen Transportweg hinter sich haben, schreckt viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie bevorzugen mittlerweile wieder Obst und Gemüse aus der Region. Und das bedeutet eben auch, dass im Winter etwas ganz anderes auf den Teller kommt als im Sommer – deutsches Wintergemüse. „So werden Gemüsesorten bezeichnet, die in der kalten Jahreszeit geerntet und so gelagert werden, dass sie über den gesamten Winter hindurch verzehrt werden können“, sagt Diana Haack, Ernährungsberaterin bei der AOK Bremen/Bremerhaven.

Geschmacksvielfalt

Dazu gehören in Deutschland vor allem Kohl und Wurzelgemüse wie Rosenkohl, Rote Bete, Pastinaken und Schwarzwurzeln. Neben dem ökologischen Aspekt, heimische Produkte zu kaufen, sieht die Ernährungsberaterin das saisonale Essen noch unter einem ganz anderen Gesichtspunkt: „Heimisches Wintergemüse ist bei vielen in Vergessenheit geraten. Dabei bietet dieses Gemüse eine ganz neue Geschmacksvielfalt“, betont Haack. Zudem sei Wintergemüse gesund. Vor allem in den verschiedenen Kohlsorten und in Steckrüben stecke viel Vitamin C. So lieferten 200 Gramm Rosenkohl beispielsweise mehr Vitamin C als eine Zitrone und stärkten damit das Immunsystem. Auch Chicorée ist laut Haack ein guter Vitamin-C-Lieferant undenthält zudem viel von dem Stoffwechsel-Vitamin B.

Ballast- und Bitterstoffe

In Rote Bete steckt reichlich Eisen, Grünkohl und Feldsalat enthalten Ballaststoffe und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. „Die sekundären Pflanzenstoffe haben Einfluss auf viele Stoffwechselvorgänge. Sie wirken antientzündlich, schützen vor einigen Krebsarten und senken das Risiko für Herz Kreislauf-Erkrankungen“, erläutert Diana Haack. Mit Feldsalat, Endivie und Chicorée gibt es auch winterliche Salatalternativen. Radicchio findet man als Lagerware bis in den Februar hinein. Chicorée ist übrigens eine Winterpflanze, die nicht nur als Salat, sondern auch gekocht und gebraten köstlich bitter schmeckt. „Hierbei ist nicht nur der Geschmack interessant, sondern auch die positive Wirkung auf unsere Verdauung: Bitterstoffe regen den Speichelfluss, die Produktion von Magensaft und insgesamt die Darmtätigkeit an“, so Haack.

Trockenfrüchte

Lediglich beim Obst wird im Winter die Auswahl knapper: Über die kalten Monate hinweg lassen sich einheimische Äpfel und auch Birnen länger lagern. Trockenfrüchte und vor allem auch Nüsse gehören traditionell mit zum Winterstimmungsessen, liefern aber gleichzeitig auch viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Wer dennoch zwischendurch mehr Abwechslung möchte, kann beispielsweise für Desserts auch mal zu Beeren aus der Tiefkühltheke greifen. Beim Tiefgefrorenen bleiben die Vitamine nämlich besser erhalten.

Die richtige Lagerung

Damit Kohl, Rote Bete, Äpfel und Birnen bis in den März hinein knackig und frisch bleiben, müssen sie richtig gelagert werden: Schon beim Ernten sollte man darauf achten, dass nichts beschädigt wird. Nur Gemüse und Obst mit intakter Haut oder Schale eignen sich für den Wintervorrat. Wer selbst erntet, macht dies am besten an einem sonnigen Tag, da dann die Aromen der Pflanzen besonders intensiv sind.

Gemüse und Obst trennen

Gemüse und Obst sollten nicht zusammen gelagert werden. Denn Obst enthält das Reifegas Ethylen, welches Gemüse schneller verderben lässt. Außerdem sollte Gemüse vor der Lagerung nicht gewaschen werden, da es sonst schimmeln kann. Am besten die Erde mit den Händen abstreifen, das Gemüse an einem kühlen Ort abtrocknen lassen und das Blattwerk, etwa bei Möhren, bis auf einen kurzen Ansatz entfernen. Gleiches gilt auch für Radieschen. Bei Gemüse und Obst im Supermarkt empfiehlt es sich, nur nach Bedarf und nicht in zu großen Mengen zu kaufen. Die meisten Sorten mögen es kühl und halten sich dann einige Tage.

Kartoffeln brauchen einen kühlen, dunklen und trockenen Lagerplatz. Wer keinen Keller hat, kann die Knollen in einer dunklen, gut belüfteten Box unterbringen. Auch wenn die Kartoffel schon gekeimt hat, ist sie noch essbar. Allerdings sollten die Keime ebenso wie grüne Stellen großzügig herausgeschnitten und keinesfalls verzehrt werden, denn sie enthalten das gesundheitsschädliche Solanin.

Weitere Informationen

Umweltfreundliche und saisonale Ernährung: t1p.de/g7a6

regional-saisonal.de

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung

AOK-Expertenforum Ernährung: aok.de/foren

Und so kann ein regionales Winter-Essen aussehen:

Wirsingrisotto

Zutaten für vier Personen:

- ein kleiner Wirsing

- zwei Knoblauchzehen

- 50 Gramm Butter

- ein Liter Brühe

- 300 Gramm Rundkornreis

- Salz, Pfeffer, 100 Gramm Parmesan.

Gepressten Knoblauch in der Hälfte der Butter glasig dünsten, die fein geschnittenen Wirsingstreifen sowie drei Löffel Brühe (aus dem Glas) hinzugeben und 15 Minuten bei schwacher Hitze garen. Den Reis dazu geben, kurz ziehen lassen, mit etwa zwei Tassen kochender Brühe übergießen. Restliche Brühe unter ständigem Rühren nach und nach zugeben, bis das Risotto gar ist. Würzen und vor dem Servieren die restliche Butter sowie die Hälfte des Käses untermischen. Den restlichen Käse zum Darüberstreuen verwenden.

Feldsalat mit Birne

Zutaten (als Vorspeise für vier Personen):

- 100 Gramm Feldsalat

- eine kleine Zwiebel

- eine Birne

- drei Esslöffel Balsamico bianco

- zwei Esslöffel Olivenöl

- eine halbe ausgepresste Orange

- ein Teelöffel Salatkräuter, ein bisschen Honig, ein halber Teelöffel Senf.

Den Feldsalat gründlich waschen und putzen, Strunk-Enden entfernen. Die gewürfelte Birne untermischen. Mit den restlichen Zutaten eine Vinaigrette zubereiten und alles mischen. Sehr gut passen dazu auch gehackte Walnüsse.