Wölfe stehen in Niedersachsen unter Naturschutz. Der Schutz der Nutztiere vor diesen Beutejägern wird aber deutlich teurer (Archivbild).
Foto: Julian Stratenschulte
7 Millionen Euro: Niedersachsen gibt Vermögen für Schutz vor Wolfsangriffen aus
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Niedersachsen hat im Jahr 2023 rund 6,93 Millionen Euro für den Schutz von Weidetieren vor Wolfsangriffen ausgegeben. Die Ausgaben wurden im Sommer aufgestockt, da der ursprüngliche Fördertopf für Herdenschutzmaßnahmen vorzeitig erschöpft war.
Die Ausgaben dienen der Wolfsprävention, insbesondere für wolfsabweisende Zäune. Minister Christian Meyer (Grüne) betont das Interesse des Landes, Weidetiere zu schützen, ohne den Wolf auszurotten.
Zahl der Angriffe und Risse steigt dennoch
Trotz dieser Schutzmaßnahmen gab es im Jahr 2023 einen Anstieg von 29 Prozent bei den Wolfsrissen an Nutztieren, wie Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde. Insgesamt wurden 1412 Weidetiere Opfer von Wolfsangriffen. Die Zahl der Übergriffe auf Schafe und Ziegen stieg auf 197, während die Anzahl der getöteten oder verletzten Tiere im Vergleich zum Vorjahr abnahm.
Die Halter der betroffenen Tiere können nach Wolfsrissen Billigkeitsleistungen beim Land beantragen, wobei im Jahr 2023 240.000 Euro gewährt wurden, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Wölfe stehen unter strengem Naturschutz, können aber unter bestimmten Bedingungen mit behördlicher Ausnahmegenehmigung geschossen werden.
EU: Wolfsjagd soll künftig möglicherweise erlaubt sein
Die Europäische Kommission schlägt vor, den Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzusetzen, was die Genehmigung der Wolfsjagd ermöglichen würde. Dieser Vorschlag wird vom Deutschen Jagdverband unterstützt, während Naturschutzverbände dagegen sind.
Weitere Informationen zu den Schutzmaßnahmen und deren Nutzen und Kosten bietet die Nordsee-Zeitung kostenfrei.
