„Der Priel ist für Fedderwardersiel natürlich das Lebenselixier, die Ader. Fedderwardersiel ist meiner Meinung nach der Mittelpunkt von Butjadingen, die Attraktion schlechthin, die dann, wenn der Priel nicht mehr da ist, wegfällt. Da ist dann nichts mehr“, sagt Söhnke Thaden.

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„Der Priel ist für Fedderwardersiel natürlich das Lebenselixier, die Ader. Fedderwardersiel ist meiner Meinung nach der Mittelpunkt von Butjadingen, die Attraktion schlechthin, die dann, wenn der Priel nicht mehr da ist, wegfällt. Da ist dann nichts mehr“, sagt Söhnke Thaden.

Verschlickung des Priels bringt Fischer in Fedderwardersiel in Not (Interview)

Die Verschlickung des Priels in Fedderwardersiel stellt auch den Fischer Söhnke Thaden vor einige Probleme.

„Priel ist Lebenselixier“

Fischer Söhnke Thaden über Probleme durch Verschlickung in Fedderwardersiel

Söhnke Thaden ist seit 35 Jahren Fischer in Fedderwardersiel. Seine Arbeit hat sich mit den Jahren stark verändert - vor allem bedingt durch die Verschlickung des Priels. Hier spricht er über die Herausforderungen und Probleme, die entstanden sind.

Herr Thaden, was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf als Fischer in Fedderwardersiel? Fedderwardersiel ist natürlich meine Heimat, der Mittelpunkt unseres Lebens. Und Fischer zu sein, ist der schönste Beruf der Welt. Die Freiheit, das Wetter mit den Naturgewalten zu leben, dem was abzuringen, das macht den Beruf aus.

Wie sind Sie zur Fischerei gekommen? Ich habe vor 35 Jahren bei meinem Papa angefangen, habe eine Lehre gemacht. Seit gut 25 Jahren bin ich selbstständig.

Und inwiefern haben sich der Priel und Ihre Arbeit in dieser Zeit verändert? Damals konnte ich den Priel mit meinem Krabbenkutter „Christine“ noch bei Niedrigwasser locker bis Fedderwardersiel befahren, bis vor den Hafen sogar. Das ist überhaupt nicht mehr denkbar. Heute haben wir einen ganz schmalen Priel, in dem wir uns kaum noch begegnen können. Und bei Niedrigwasser geht schon lange überhaupt nichts mehr. Da können wir hier gar nicht fahren. Das heißt, dass wir nur über Hochwasser fahren können. Wir haben jetzt nur noch ein Zeitfenster von maximal drei Stunden, in dem wir den Hafen erreichen können. Das müssen wir natürlich genau einplanen. Auch bei unseren Fangreisen. Das ist eine gewisse Inflexibilität, die man da hat. Und die Tendenz ist natürlich stark dahingehend, dass der Priel weiter verschlickt, das Volumen auch abnimmt. Und wenn der Verlauf so weitergeht, werden wir in einigen Jahren in Fedderwardersiel gar nicht mehr einlaufen können.

Welche Bedeutung hat der Priel für Fedderwardersiel? Der Priel ist für Fedderwardersiel natürlich das Lebenselixier, die Ader. Fedderwardersiel ist meiner Meinung nach der Mittelpunkt von Butjadingen, die Attraktion schlechthin, die dann, wenn der Priel nicht mehr da ist, wegfällt. Da ist dann nichts mehr.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Mein Sohn möchte diesen Betrieb natürlich auch gerne übernehmen. Und gerade die jungen Leute, aber auch wir, brauchen eine Planungssicherheit, wir brauchen eine Zusage, dass der Fedderwarder Priel und damit Fedderwardersiel schiffbar erhalten wird.

Wie betrachten Sie die bisherigen Maßnahmen? Wir begrüßen, dass jedes Jahr der Bagger hier ist. Das ist eine tolle Sache. Aber letztendlich macht der hier Putzarbeiten. Wir brauchen langfristig eine Lösung mit Wasserbauwerken oder ähnlichem. Sodass der Priel erhalten wird. Irgendwann kommt der Bagger mit seinem Tiefgang auch nicht mehr hier rein. Und ich weiß nicht, was wir dann machen sollen.

Leben am Priel

In der Kreiszeitung läuft unter dem Titel „Leben am Priel“ schon seit einigen Wochen eine Interview-Reihe, die sich an den von der Tourismusgesellschaft in Auftrag gegebenen und von der Butjadinger Produktionsfirma Hey-Pro realisierten Film „Leben am Fedderwarder Priel“ anlehnt. Interviewpartner ist diesmal Söhnke Thaden, Fischer und Krabenkutterfahrer.

Wenn Sie den QR-Code im Text scannen, sehen sie das Video zu dem Interview.

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Erstellt:
25.10.2022, 16:17 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec

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