
Eltern können ihre Kinder unter anderem für gesundes Essen gewinnen, indem sie sie probieren und mitkochen lassen.
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Kinder spielerisch für gesundes Essen begeistern
Bei Tisch geht es nicht immer harmonisch zu. Die Kinder nörgeln am Essen herum und verweigern ausgerechnet die gesunden Lebensmittel. Doch Eltern können ihren Sprösslingen Obst und Gemüse schmackhaft machen.
Brokkoli, Fenchel, Rote Bete? Fehlanzeige. Pommes Frites? Immer. Und Gummibärchen sowieso. Viele Kinder haben eine Vorliebe für Lebensmittel, die viel Fett oder viel Zucker enthalten – aber wenig Vitamine und Mineralstoffe. „Dabei brauchen Heranwachsende eine besonders ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen, damit sich Körperfunktionen wie Immunsystem, Knochenaufbau oder geistige Leistungsfähigkeit gut entwickeln können“, sagt Doris Richter, Ernährungsberaterin bei der AOK Bremen/Bremerhaven.
Eltern können Vorbilder sein
Vorlieben für oder Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel entwickeln sich schon früh. „Deshalb sollten Eltern den Kindern von Anfang an ein vielseitiges Angebot an nährstoffreichen, gesunden Lebensmitteln zur Verfügung stellen“, sagt die AOK-Expertin. Vor allem kleine Kinder ahmten gerne nach. „Wenn die Eltern Obst, Gemüse, Salate und Vollkornprodukte als schmackhaft erleben, wird das bei den Kindern voraussichtlich früher oder später auch selbstverständlich sein.“
Kinder einbeziehen
Das Zusammengehörigkeitsgefühl verstärkt sich, wenn Eltern ihre Sprösslinge bei der Vor- und Zubereitung der Mahlzeiten mit einbeziehen: Die Kinder können mit ihren Eltern zusammen einkaufen gehen, die Einkaufstasche ausräumen, Obst und Gemüse waschen oder schnippeln, Brote streichen und den Tisch decken. „Wenn Kinder sich beteiligen, sind sie auch eher bereit, alles zu essen und neue Nahrungsmittel auszuprobieren“, betont die Ernährungsberaterin.
Klare Regeln helfen
Auf keinen Fall sollten Kinder zum Essen gezwungen werden, sondern die Mahlzeit beenden dürfen, wenn sie satt sind. Außerdem rät Doris Richter Eltern, Regeln wie diese festzulegen: Erst einmal probieren und dann entscheiden, ob das Essen schmeckt oder nicht. Und damit sie die ungeliebte Speise nicht gegen Süßigkeiten ausspielen, seien Sätze wie diese zu vermeiden: „Wenn Du den Teller leer isst, darfst du danach ein großes Eis essen.“ Das werte nämlich Süßes auf und die anderen Lebensmittel ab.
Je mehr Farbe, desto besser
Übrigens: Kinder essen mit allen Sinnen und mögen deshalb zumeist auch lieber Rohkost als gekochtes Gemüse — einen Apfel oder eine rohe Möhre zum Beispiel, weil die knacken, wenn man hineinbeißt. Auch die Farben spielen eine Rolle: je farbintensiver die Mahlzeit, desto besser. Eine knallrote Tomatensauce oder gelbe und rote Paprikawürfel können eher farbloses Essen wie Blumenkohl aufpeppen.
Die Sinne ansprechen
Zum sinnlichen Erleben gehört auch, die Speisen anfassen zu dürfen. Zudem favorisieren Kinder süßes Gemüse wie Mais, Möhren, Erbsen, Kürbis oder Paprika. Die süße Vorliebe ist angeboren, damit Babys Appetit auf die leicht süßliche Muttermilch haben.
Kindergeschmack ändert sich schnell
„Eltern sollten nicht aufgeben und dem Kind immer wieder vielfältige Speisen anbieten“, fasst die AOK-Ernährungsberaterin zusammen. „Denn der Geschmack von Kindern ändert sich schnell und wird immer wieder auch von außen – von Freunden, Kita oder Großeltern – angeregt.“
Nachhaltig kochen
Wie kann ich aus Essensresten ein tolles Gericht zaubern? Welche Vorteile haben Bio-Lebensmittel? Und welche Ernährungsweise passt zum mir? Wer viel über Lebensmittel weiß, kann sich gesund, lecker und sogar umweltbewusst ernähren. Bei der AOK haben Versicherte die Möglichkeit, sich von den Ernährungsberaterinnen persönlich unterstützen zu lassen oder an Ernährungs- und Kochkursen teilzunehmen – wahlweise online oder vor Ort bei einem der AOK-Gesundheitspartner.