
© Arnd Hartmann
Die Fischtown Pinguins mussten hart für den Sieg kämpfen. Am Ende durften sie jubeln.
Pinguins
In der entscheidenden Saisonphase der Deutschen-Eishockey-Liga haben die Fischtown Pinguins durch den 4:2-Sieg gegen die Iserlohn Roosters einen Top-Sechs-Platz verteidigt, der die direkte Playoff-Teilnahme bedeuten würde.
Nach 40 starken Minuten führten die Bremerhavener mit drei Toren, dann aber kam Iserlohn schnell auf 2:3 heran und sorgte für eine turbulente Schlussphase. „Wir haben zwei Drittel sehr gut gespielt, im dritten haben wir ein wenig die Konzentration verloren. Das darf nicht passieren, aber wir haben und durchgekämpft“, sagte Pinguins-Kapitän Jan Urbas. „Trainer Thomas Popiesch sagte: Nach dem 1:3 war alles ein bisschen wacklig - und Iserlohn hat dann nochmal Fahrt aufgenommen. Hinten raus wurde es eng, aber da haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht.“
Wechsel im Tor der Pinguins
Gegenüber der Niederlage in Düsseldorf vom Mittwoch gab es nur eine personelle Änderung: Maximilian Franzreb stand im Tor. In ihrem Spiel sollten die Pinguins nach Wunsch ihres Trainers Thomas Popiesch allerdings auch etwas ändern: Einfacher und konsequenter sollten sie spielen. Das klingt leicht und ist doch sehr schwierig. Aber eben auch wirkungsvoll, wie der Führungstreffer der Pinguins in der 14. Minute zeigte.

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Die Spieler der Pinguins freuen sich über ihr erstes Tor (von links) Phillip Bruggisser, Nicholas Jensen, Markus Vikingstad, Skyler McKenzie und Antti Tyrväinen.
Ein Pass von Markus Vikingstad an die blaue Linie, ein Schuss von Nicholas Jensen und vor dem Tor lenkt Skyler McKenzie den Puck leicht ab: 1:0. Solche Tore stehen im Handbuch für einfaches Eishockey. Aber eben auch tief gespielte Scheiben, Zweikämpfe an der Bande, sichere Querpässe statt riskanter Aktionen.
Franzreb vereitelt zwei gute Chancen
Immerhin sahen die Pinguins-Fans unter den 4.647 Zuschauern in der ausverkauften Eisarena ihre Mannschaft im ersten Drittel häufiger in Angriffsaktionen (zum Beispiel hatte Dominik Uher einen Pfostenschuss) und hinten mussten sie kaum einmal bangen, dass ein Gegentor fallen könnte. Das änderte sich in den ersten fünf Minuten des Mitteldrittels, als Iserlohn drückte, Chris Brown und Eric Cornel aber an Franzreb scheiterten.

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Eric Cornel hatte eine der wenigen guten Chancen für Iserlohn in den ersten 40 Minuten.
Danach rissen die Pinguins das Spiel wieder an sich, nur mit Mühe konnte sich Roosters-Torhüter Hannibal Weitzmann gegen eine Dreifach-Chance stemmen (26.).
Jeglic bei Alleingang durch Foul gestoppt
Kurz darauf lief Ziga Jeglic allein aufs Tor zu und wurde von Colin Ugbekile gehalten. Die Schiedsrichter hätten durchaus auch auf Penalty entscheiden können, aber es gab „nur“ ein Powerplay. Das spielten die Pinguins besser als das erste, wenn es auch ohne Torerfolg blieb.

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Jan Urbas traf zum 2:0 für die Pinguins.
Der folgte allerdings kurz darauf - und zwar nach dem gleichen Muster wie das 1:0. Diesmal zog Jan Urbas von der blauen Linie ab, Nino Kinder sorgte für den Screen vor dem Tor: 2:0.
Großes Lob für Saakyan
Und weil es so schön funktionierte, machten die Pinguins es noch ein drittes Mal. Beim 3:0 (38.) kam der Schuss von Georgyi Saakyan, vor dem Tor standen Chris Wejse und Nino Kinder, der den Puck abfälschte. Die vierte Reihe und insbesondere Saakyan bekam ein Sonderlob von Popiesch: „Die drei haben einen sehr guten Job gemacht. Saaky hat mit viel Selbstvertrauen gespielt, die ein, zwei Wochen in Crimmitschau haben ihm gut getan.“ Der Youngster hatte zuletzt ein paar Spiele beim Kooperationspartner in der DEL2 bestritten.
Bremerhaven
Pinguins sorgen für Spannung
Durch einen Sieg gegen die Iserlohn Roosters haben die Fischtown Pinguins einen Top-Sechs-Platz verteidigt. Wir haben ein paar Impressionen von der spannenden Partie für Sie zusammengestellt.
Iserlohn kommt schnell auf 2:3 heran
Die erste Strafzeit gegen die Pinguins (es traf Markus Vikingstad) ließ das Spiel im Schlussdrittel kippen. Chris Brown lenkte den Puck zum 1:3 (45.) ins Tor. Die Roosters bekamen dadurch einen Energieschub und erzielten keine zwei Minuten später das 2:3 durch Ryan O‘Connor (46.). Plötzlich war Iserlohn obenauf, die Pinguins schwammen. Warum nur? „Wenn einer das erklären kann und eine Lösung hat, kann er sich gerne bei mir melden. Das ist nun mal so im Sport“, sagte Popiesch.

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Mit letzten Einsatz hält Ziga Jeglic (rechts) die Scheibe in den eigenen Reihen.
Dann lief Sebastian Streu alleine aufs Tor zu und wurde von Vladimir Eminger gefoult (49.) Diesmal gab es den Penalty, den es auf der anderen Seite für Jeglic nicht gegeben hatte. Aber Chris Brown vergab. Iserlohn blieb aber gefährlich, es wurde eine hochspannende Schlussphase in der die Roosters drückten und die Pinguins kämpften - und siegten. Niklas Andersen sorgte mit einem Empty-Net-Goal für den 4:2-Endstand.
Am Sonntag spielen die Pinguins in Schwenningen
Am Sonntag (14 Uhr) geht es für die Fischtown Pinguins bei den Schwenninger Wild Wings weiter. Dort könnten sie einen weiteren Schritt Richtung Playoff-Qualifikation machen. „Wir haben mit Tempo gespielt und ihr Tor bedrängt. Alle drei Tore kamen von der blauen Linie mit viel Verkehr vor dem Tor. So müssen wir es in den nächsten Spiele auch machen“, gab Pinguins-Kapitän Urbas seiner Mannschaft mit auf den Weg.

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Leuchtherzchen für die Stadionbesucher ließen die Eisarena vor dem Spiel mit roten Farbtupfern strahlen.
Pinguins - Iserlohn 4:2 (1:0; 2:0; 1:2)
Tore: 1:0 (14:00) McKenzie (Jensen, Vikingstad); 2:0 (31:19) Urbas (Wirth, Eminger); 3:0 (38:00) Kinder (Saakyan, Eminger); 3:1 (44:18) Brown (Ugbekile, Bigras) bei 5/4; 3:2 (45:36) O‘Connor (Ziegler, Bigras); 4:2 (59:58) Andersen (Uher, Wirth) ENG

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Pinguins-Maskottchen Kralli fährt auf die Eisfläche ein.