Gefangen in einem orangen Plastiknetz: Die kleine Robbe kann den Mund kaum öffnen und nur schwerlich die Flossen bewegen. In der offenen Nordsee kann das Tier so nicht überleben.

Gefangen in einem orangen Plastiknetz: Die kleine Robbe kann den Mund kaum öffnen und nur schwerlich die Flossen bewegen. In der offenen Nordsee kann das Tier so nicht überleben.

Foto: Teun Nieuwenhuis/Seal Center Pieterburen

Tierwelt

Hilflos am Strand: Robbe wird auf Nordseeinsel aus Kartoffelnetz befreit

18. Dezember 2023 // 12:59

Ein Glück war der Robbenwächter Theun Talsma rechtzeitig zur Stelle: Auf der niederländischen Insel Schiermonnikoog wurde eine kleine Robbe eingewickelt an den Strand gespült.

Die Strandbesucher werden morgens am Donnerstag, 14. Dezember, auf das hilflose Tier aufmerksam. Die Robbe ist so stark in ein oranges Kartoffelnetz eingewickelt, dass sie sich kaum bewegen kann. Verwickelt und wehrlos. Den Spazierenden ist schnell klar: Das kleine Raubtier braucht Hilfe. Durch die engen Plastikmaschen kann die Robbe nur schwerlich den Mund öffnen. Ihre Flossen kann sie kaum bewegen.

Hilflos am Strand: Robbe wird auf Nordseeinsel aus Kartoffelnetz befreit

Robbenwächter Theun Talsma befreit das Tier von der Kartoffelsack-Fessel.

Foto: Teun Nieuwenhuis/Seal Center Pieterburen

Robbenwächter Theun Talsma rettet das Tier

Vom Schiermonnikooger Strand rufen die Spazierenden den lokalen Robbenwächter Theun Talsma. Als er die Flutlinie erreicht, lebt das verunglückte Tier noch. Wie durch ein Wunder ist es beinahe unverletzt. Als Theun Talsma die Robbe von dem Kartoffelnetz befreit, kann es ungehindert zurück in die kalte Nordsee robben.

Diesmal geht es gut

Diese Robbe ist gerettet. Das Seegrundzentrum Pieterburen weist auf seiner Website darauf hin, dass die Zahl der verwickelten Robben in den Niederlanden zunimmt. Nicht jedes Mal ist ein tapferer Helfer wie Theun Talsma rechtzeitig zur Stelle. „Die Befreiung hingegen ist eine Ausnahme, viele andere Tiere überleben diese Art der Verwicklung nicht“, wird die Tierärztin Anna Salazar–Casals auf der Website des Robbenzentrums zitiert.

Glücklicherweise ist das Tier unverletzt. Nach der Rettungsaktion kann der Seehund direkt in seine Heimat, die Nordsee, zurückkehren.

Glücklicherweise ist das Tier unverletzt. Nach der Rettungsaktion kann der Seehund direkt in seine Heimat, die Nordsee, zurückkehren.

Foto: Teun Nieuwenhuis/Seal Center Pieterburen

Meeresverschmutzung große Gefahr für Robben

Die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll ist deshalb besonders wichtig, so Anna Salazar–Casals weiter. Nur so kann den Tieren nachhaltig geholfen werden.