
Tierschützer fordern jetzt stärkere Maßnahmen. Im Jahr 2020 wurde der Igel auf die Vorwarnliste der Roten Liste für Deutschland gesetzt.
Foto: Armin Weigel
Nachtfahrverbot: Damit Mähroboter keine Igel mehr niedermähen
Tierschützer in Deutschland fordern, den Einsatz von Mährobotern deutlich zu beschränken. Besser wäre es, ganz auf diese Dinger zu verzichten.
„Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter ist das Allermindeste“, sagt Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Gefahren für nachtaktive Igel
Eine besondere Gefahr seien die selbstfahrenden Rasenmäher für Igel. Da die Roboter unbeaufsichtigt und nahezu lautlos ihre Arbeit verrichten, würden sie von Gartenbesitzern gerne nachts eingesetzt, wenn die nachtaktiven Igel auf Nahrungssuche gehen.
Massaker als Resultat
„Igel sind keine Fluchttiere und stellen bei Gefahr einfach ihr Stachelkleid auf. Doch gegen die scharfen, schnell rotierenden Klingen der Mähroboter ist ihr Stachelkleid nicht gewappnet“, erläutert Hölzel. Das Resultat sei oft ein regelrechtes Massaker.
Fast die Hälfte der Igel können nicht gerettet werden
Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung analysierten für eine Untersuchung 370 Fälle von Schnittverletzungen an Igeln, die auf „elektrische Gartenpflegegeräte“ zurückzuführen gewesen seien. „Fast die Hälfte der gefundenen und gemeldeten Tiere (47 Prozent) überlebten die Verletzung gar nicht erst, sondern mussten eingeschläfert werden oder starben während der Pflege“, schrieben die Forscher in einer Stellungnahme.
Forderungen nach strengeren Auflagen
Wie auch die Tierschützer fordern die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts deswegen ein Nachtfahrverbot, um die Situation schnell zu verbessern. Der Bestand des Igels ist laut Leibniz-Institut rückläufig. Im Jahr 2020 wurde er auf die Vorwarnliste der Roten Liste für Deutschland gesetzt. (dpa/wei)