Forelle

Die Forelle gilt in Deutschland erstmals als gefährdeter Fisch.

Foto: Ronny Hartmann/dpa

Tierwelt

Rote Liste: Die Forelle ist gefährdet

5. Januar 2024 // 11:00

Mehr als die Hälfte der Süßwasserfische und Neunaugen in Deutschland gilt als gefährdet oder bereits ausgestorben. Jetzt gehört erstmals auch die Forelle dazu. Das geht aus der neuen Roten Liste hervor.

Insgesamt wurden 21 Arten in einer Gefährdungskategorie hochgestuft, berichtet das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin. Auch die Forelle gehört dazu. Der Bestand wird laut IGB in fünf Bundesländern als rückläufig eingeschätzt.

Hinweise zum Verzehr

„Für die Rote Liste haben wir nur die frei lebenden Wildbestände bewertet“, sagt IGB-Forschungsgruppenleiter Christian Wolter. Deswegen rät er auch nicht vom Verzehr der Forellen aus Deutschland ab. Die deutschen Forellen würden überwiegend aus kleinen Teichwirtschaften stammen.

Verlust von Lebensräumen und Klimawandel

Mit rund zehn Prozent ausgestorbenen Arten an Süßwasserfischen und Neunaugen liegt Deutschland laut IGB deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 2,5 Prozent. Zu den Ursachen gehörten der Verlust von Lebensräumen sowie der Klimawandel.

Über die Hälfte gefährdet oder ausgestorben

Derzeit gelten 52 Prozent der Arten als gefährdet oder bereits ausgestorben. Das seien 47 der 90 etablierten einheimischen Arten.

„Für die meisten Süßwasserfische und Neunaugen sind die wichtigsten Gefährdungsursachen und geeignete Hilfs- und Schutzmaßnahmen seit Langem bekannt“, sagt Wolter. Doch Dinge wie Hochwasserschutz, Schifffahrt, Entwässerung und Stromerzeugung würden mehr zählen als ökologische Kriterien.