
Die Chili kann auch lecker. In Deutschland wird scharfes immer belibebter.
Foto: Peter Kneffel/dpa
Klein, rot und scharf: Was die Chili so alles kann
Chilis bringen Würze in jedes Gericht, aber deutsche Gerichte sind meist eher mild. International dagegen ist die Chili sehr beliebt. Und das aus einem guten Grund.
Ob in Indien, Südamerika oder dem arabischen Raum: Hier arbeitet man gerne mit Schärfe. Oft werden dafür Chilis verwendet. Warum auch nicht? Sie stehen geradezu sinnbildlich für diese Würze.
Milde Jalapeño
Bestimmte Sorten zählen zu dem Schärfsten, was es auf diesem Planeten zu essen gibt. Die hierzulande beliebte Jalapeño ist dabei als eher mild anzusehen. Auf der Scoville-Skala, mit der man die Schärfe von Chilis misst, erreicht sie zwischen 2.500 und 5.000 Einheiten.
Die schärfste Chili der Welt
Reiner Cayenne-Pfeffer aus gemahlenen Chilis kommt auf immerhin 30.000 Scoville und ist damit schon ziemlich scharf. Die schärfste Chili-Sorte „Carolina Reaper“ erreicht über zwei Millionen Scoville und ist damit schon nicht mehr ohne weiteres essbar. Ihr Verzehr kann zu starken Magenproblemen und sogar zum Kreislaufkollaps führen.
Scharfes Essen kann gesund sein
Wusstet ihr, dass „scharf“ eigentlich gar keine Geschmacksrichtung ist? Der Inhaltsstoff Capsaicin reizt die Schmerzrezeptoren im Mund und Magen. Die warnen auch vor zu heißem Essen - bei einer Chili brennt es im Mund.
Zudem verdirbt scharfes Essen nicht so schnell, denn Capsaicin wirkt auch antibakteriell. Darüber hinaus kann der Verzehr von Chilis weitere positive gesundheitliche Wirkungen haben: Capsaicin soll den Stoffwechsel ankurbeln und das Herz-Kreislaufsystem stärken. Außerdem wird gegen den Schmerz das Glückshormon Endorphin freigesetzt, was für gute Stimmung sorgen kann.
Perfekt für den Grillabend
Typische Gerichte wie Chili con Carne, Currys, asiatisches Streetfood oder mexikanische Salsa werden aber auch in Deutschland immer beliebter.
Chili gibt vielen Gerichten eine zusätzliche geschmackliche Dimension und passt gut zu vielen sommerlichen Grill-Gerichten.
Beim Kochen beachten
Wer es nicht ganz so scharf haben möchte, sollte die weißen Häute und die Kerne im Inneren der Chili vor dem Kochen entfernen. Je kleiner man die Stücke schneidet, desto mehr Schärfe wird an das Essen abgegeben. Und bitte immer daran denken, beim Schneiden Handschuhe zu tragen, denn Capsaicin haftet lange an den Händen.
Form und Farbe sagen nichts über Schärfe aus
Ist das Gericht zu scharf geworden, lässt es sich mit fetthaltigen Zutaten, zum Beispiel mit Sahne oder Kokosmilch, oder mit etwas Süßem abmildern. Fett lindert auch das Brennen im Mund. Es hilft allerdings nicht, dagegen Wasser zu trinken, denn das würde das Capsaicin nur weiter verteilen.
Weder die Größe noch die Form oder Farbe einer Chili sagt etwas über ihre Schärfe aus.