Der Offshore-Windpark «Butendiek», etwa 30 Kilometer vor der Insel Sylt in der Nordsee.

Die Kapazität der Windparks in der deutschen Nordsee sei im vergangenen Jahr um 357 Megawatt auf 7036 Megawatt gestiegen.

Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Windkraft

Mehr Windenergie aus der Nordsee - Aber Anteil am Windstrom sinkt

Von dpa
29. Januar 2023 // 19:00

Die Windkraftwerke in der Nordsee lieferten im vergangenen Jahr wieder mehr Strom. Mit ihnen könnten 6,5 Millionen Haushalte mit Energie versorgt werden.

Mehr Strom als im Vorjahr

Die für die Energiewende wichtigen Windkraftwerke in der Nordsee haben im vergangenen Jahr wieder mehr Strom geliefert als im flautenreichen Jahr 2021. Insgesamt seien 21,13 Terawattstunden (TWh) Windenergie an Land übertragen worden, teilte der Netzbetreiber Tennet der Deutschen Presse-Agentur mit. Das seien vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Rein rechnerisch könnte damit der Jahresbedarf von mehr als 6,5 Millionen Haushalten gedeckt werden.

Anteil des Nordseestroms sinkt

Die gesamte Windstromerzeugung an Land und auf See in Deutschland bezifferte Tennet 2022 auf 125,28 TWh - 10,91 TWh mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil des Nordseestroms sank dabei knapp einen Prozentpunkt auf rund 16,9 Prozent. Die Windanlagen in der Ostsee wiederum - sie liegen im Netzgebiet der Firma 50 Hertz - erzeugten nach Tennet-Angaben im vergangenen Jahr 3,62 TWh. Das waren 0,08 TWh weniger als 2021.

Viel Potential

«Die Nordsee liefert seit Jahren verlässlich und stabil einen großen Anteil des Windstroms in Deutschland», sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. Es sei daher wichtig, das Potenzial der Nordsee als Windkraftwerk Deutschlands und Europas noch besser zu erschließen. «Wesentlich ist dabei, die Energiewende europäisch zu denken, den Markt entsprechend zu stimulieren und von der Politik, wie auch in der Branche selbst, wichtige Anreize zu setzen.» (dpa/dm)