Holladahiti: Dokumentarfilm schildert die beeindruckende Karriere von Otto

Holladahiti: Dokumentarfilm schildert die beeindruckende Karriere von Otto

Vom schüchternen Ostfriesen zum Superstar: Die Video-Dokumentation „Mein Name ist Otto“ (ab 30. Dezember bei Prime Video) beleuchtet die Karriere des Kult-Komikers Otto Waalkes und zeigt ihn privat wie nie.

Wilde Zeiten in Villa Kunterbunt

Holladahiti: Dokumentarfilm schildert die beeindruckende Karriere von Otto Waalkes

„Mein Name ist Otto“ (Montag, 30.12., Prime Video) – Er steht seit 60 Jahren auf der Bühne und zählt zu den beliebtesten deutschen Komikern aller Zeiten: Otto, der ewig junge Spaßmacher aus Ostfriesland. Doch wie wurde aus Otto Waalkes, wie er bürgerlich heißt, der zappelige Superkomiker Otto, bei dessen Erwähnung vielen sofort eine oder mehrere seiner hinreißenden Nummern einfallen, wie: „Leber an Großhirn, Leber an Großhirn: Wo bleibt der Alkohol?“ Der Dokumentarfilm „Mein Name ist Otto“, der ab 30.12. beim Streaminganbieter Prime Video zu sehen ist, hat sich auf Spurensuche begeben und schildert die beeindruckende Karriere eines Mannes, hinter dessen scheinbar mühelosen Gags stets viel Akribie und Perfektionismus steckten. Wenn auf der Bühne etwas mit der Technik nicht geklappt habe, konnte der 1948 in Emden geborene Otto schon mal ungehalten werden, erzählt einer seiner früheren Mitarbeiter in dem Beitrag von Christine Uschy Wernke.

Auf Hamburger Bühnen einen Namen gemacht

„Das war ja Anarchie pur“, erinnert sich Comedian Michael Bully Herbig, Jahrgang 1968, an seine erste Begegnung mit dem ostfriesischen Götterboten, die er wie viele seiner Generation vor dem Fernsehapparat hatte: Otto der sich zuvor als Musiker und Komiker auf Hamburger Bühnen einen Namen gemacht hatte, begeisterte in den siebziger Jahren mit seiner Fernsehshow das Publikum und brachte mit seinen atemlosen Gag-Kaskaden die Zuschauer zum Staunen: So etwas hatte es in Deutschland, wo Heinz Erhardt und Loriot den komischen Ton angaben, noch nicht gegeben.

Otto Waalkes bei der Aufzeichnung seines ersten Fernsehauftritts im Mai 1973.

© Jürgen Dürrwald

Otto Waalkes bei der Aufzeichnung seines ersten Fernsehauftritts im Mai 1973.

Mit zahlreichen Ausschnitten zeigt die Dokumentation, dass vor allem der frühe Otto hinreißend lustig war, Weggefährten von einst erinnern sich an einen eher schüchternen jungen Mann aus Ostfriesland, der bei Auftritten und Aufzeichnungen sämtliche Hemmungen abstreifte und wie ein Derwisch über die Bühne tobte. Mit seinen seltenen TV-Shows, vor allem aber mit seinen hunderttausendfach verkauften Schallplatten wurde Otto berühmt und zu einem Star der jungen Generation. Als er mit „Otto – Der Film“ 1985 dann auch noch das Kino eroberte, hatte es der Junge aus Emden endgültig geschafft und wurde zum Superstar.

Blick in alte Fotoalben mit Bruder Karl-Heinz

Während sich Otto Waalkes bei öffentlichen Auftritten sonst perfekt hinter der Maske der Kunstfigur Otto oder Ottilein versteckt („Holladahiti!“), erlebt ihn der Zuschauer im Dokumentarfilm von Christine Uschy Wernke auch von seiner privaten und fast nachdenklichen Seite. Mit seinem Bruder Karl-Heinz Waalkes blättert er durch alte Fotoalben, die ihn schon in jungen Jahren mit Gitarre zeigen. Otto, als Sohn eines Malers in einfachen Verhältnissen im ostfriesischen Emden aufgewachsen, fühlte sich schon früh zu den Künsten hingezogen. Anfang der Siebziger zog Waalkes nach Hamburg, wo er Kunst studierte, die ersten Ottifanten zeichnete und in einer Wohngemeinschaft lebte, der auch Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen angehörten – um die wilde WG in der „Villa Kunterbunt“, in der sich die jungen Bewohner gegenseitig künstlerisch inspirierten, ranken sich zahlreiche Legenden.

Otto spricht auch über seine zwei Scheidungen

Auch über seine beiden geschiedenen Ehen und seinen einzigen Sohn spricht der berühmte Spaßmacher, wenn auch nur kurz: Seine erste Ehe mit Manuela Ebelt ging 1999 in die Brüche, im Jahr darauf heiratete er die 24 Jahre jüngere Schauspielerin Eva Hassmann, die er bei den Dreharbeiten zu „Otto – Der Katastrofenfilm“ kennen gelernt hatte. Er habe „nur Augen für diese blonde Erscheinung gehabt“, schilderte Otto in seiner Autobiographie die erste Begegnung mit der jungen Kollegin. „Und was noch besser war: Sie war seit ihrer Kindheit Otto-Fan.“ Doch auch dieser Verbindung war kein dauerndes Glück beschieden, 2012 ließen sich die beiden scheiden.

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Erstellt:
30.12.2024, 17:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec

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