Vogelpest grassiert auf Helgoland: Hunderte Tiere tot

Vogelpest grassiert auf Helgoland: Hunderte Tiere tot

Die Vogelgrippe H5N1 wütet auf Helgoland und zieht dabei immer weitere Kreise. Schon Hunderte Tiere sind verendet. Und nun ist nach den Trottellummen und den Dreizehenmöwen die nächste Art betroffen. Der Seevögel-Schutzverein Jordsand richtet ein Appell an die Helgoland-Besucher.

Eine Laboruntersuchung beim Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hatte es bereits Anfang Juni bestätigt: Die Geflügelpest H5N1 ist auf Helgoland ausgebrochen. Doch die Vogelgrippe nimmt ein immer größeres Ausmaß auf der Hochseeinsel an. Schon Hunderte Trottellummen und zig Dreizehenmöwen sind dem Virus zum Opfer gefallen. Und nun sind auch die ersten Fälle bei den Basstölpeln bestätigt worden.

Bereits im vergangenen Sommer hatte es einen Ausbruch der Tierseuche auf der Nordseeinsel gegeben. Damals waren vor allem Basstölpel betroffen.

Nachdem die Tierseuche zuletzt für mehrere Trottellummen und eine Dreizehenmöwe bestätigt worden war, hat das Friedrich-Löffler-Institut nun auch für die Probe eines Basstölpels festgestellt, dass das Tier mit dem stark ansteckenden Influenza-Virus H5N1 infiziert gewesen ist. Dies teilte der Kreis Pinneberg mit. Ebenfalls positive Ergebnisse habe das Labor für zwei Trottellummen, vier Dreizehenmöwen und eine Silbermöwe an das Veterinäramt des Kreises Pinneberg gemeldet.

Bereits mehr als 600 Kadaver eingesammelt

„Inzwischen weitet sich das Geschehen aus und wir haben rund 600 tote junge Trottellummen gesammelt“, sagte Elmar Ballstaedt, Stationsleiter des Vereins Jordsand auf Helgoland. „Bei erwachsenen Dreizehenmöwen und Trottellummen finden wir im Verhältnis nur wenige Individuen, je Art bisher etwa 30 Kadaver.“

Der Übersprung auf Basstölpel kommt nach Angaben Ballstaedts nicht überraschend. „Bisher sind aber nur Einzeltiere gefunden worden. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie es hier weitergeht.“ Trottellummen sind demnach inzwischen größtenteils schon nicht mehr in den Klippen.

Eingriff von außen in das Krankheitsgeschehen nicht möglich

Ballstaedt weist darauf hin, dass ein Eingriff von außen in das Krankheitsgeschehen unter den Vögeln nicht möglich sei. Auch eine Verbreitung unter den weiteren Vogelarten lasse sich nicht verhindern.

Der Verein Jordsand, die Vogelwarte Helgoland und das Kreisveterinäramt bitten darum, die betroffenen Tiere in Ruhe zu lassen und sie auf keinen Fall zu berühren. Hunde sind unbedingt an der Leine zu führen. Auch hier sollte es nicht zu einem Kontakt kommen. Die toten Vögel werden, soweit dies möglich ist, entsorgt. Zum Teil ist dies aber nicht machbar, weil die Brutkolonien nicht betreten werden können. (pas/dpa)

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Erstellt:
21.06.2023, 09:38 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 03sec

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